Liebe glaubenstreue in der actio spes unica vereinte Katholiken,

wie weit sind wir von der kindlichen Schaukraft der Hirten entfernt, verstrickt in unerschöpfliche Sorgen, Banalitäten, innerweltliche Wünsche und Begierden. Wie ungleich zahlreicher und verführerischer als vor zweitausend Jahren sind heute die Möglichkeiten, Stunden über Stunden mit Nichtigkeiten zu vergeuden, anstatt der Ruhe und inneren Einkehr Raum zu geben. Deshalb ist es angemessen, daß wir in den Schrei nach Erbarmen einstimmen:

"Herr, erbarme Dich unser! [...] Gib uns den befreiten Geist, wie ihn die Hirten hatten, damit wir das Geheimnis erschauen und das Geheimnis wissen, im Geiste erfahren und in dieser Sicherheit erlöst werden – das Geheimnis des innerdreifaltigen Kreisens der Liebe, in das wir hineingesogen und -gezogen sind durch jenes Kind, das im nächtigen Schoß der Mutter und im nächtigen Höhlenschoß der Erde [...] uns anleuchtet."

In diesem Licht verblassen unsere Alltagsprobleme, und alle unsere Nöte und Mühen, die wir dem Kind in der Krippe aufopfern können, werden erträglich und nutzbringend.

Reichliche Gelegenheit, dieses Licht in Ihren Herzen aufleuchten zu lassen, wünsche ich Ihnen für die Weihnachtszeit und das kommende Jahr.

Jan Wedel