Startseite Menü einblenden Übersicht: Rundbriefe 19.03.82 21.08.82 Drucken
Schild der actio spes unica

Meine lieben Brüder und Schwestern in der actio spes unica!

 

Von ganzem Herzen grüße ich Sie im Zeichen unserer ewigen katholischen Wahrheit und unserer Einzigen Hoffnung!

Der Gott der Wahrheit möge Sie alle in Fülle segnen und Ihre Treue lohnen in Ewigkeit und, wenn es Sein heiliger Wille ist, schon während Ihrer Zeit im Fleische, auf daß Ihre Leibesaugen schauen die große Wende, die den Herrn in unserer Mitte bestätigen wird vor den beschämten Augen unserer Widersacher und zum Jubel der himmlischen Heerscharen, die auch mit heiligem Beben dem großen, unserem katholischen Tage entgegenharren!

Der Heilige Geist hat es gewirkt und meinen Entschluß geweckt: Zuerst doch hatte ich vor, das Meßzentrum der actio spes unica in Wiesbaden oder Mainz zu errichten, weil ich es für nicht ganz fair gehalten hatte, gerade in Hattersheim unsere Sache so auffällig in Szene zu setzen. – Aber Gott will es, daß in Hattersheim, meiner ursprünglich offiziellen Wirkstätte, dem Ort unserer spes-unica-Sonntage durch Jahre hin, in Hattersheim, das zum Hoffnungs- und Trostbegriff für so viele geworden war und ist, daß dort den Feinden unserer heiligen, ewigen katholischen Kirche zum Trotz das Kirchlein erstehe zu Ehren des heiligen Athanasius, des 'Exkommunizierten' und Verfemten, vielfach Verbannten, der einen schwach gewordenen Papst (Liberius) und einen falschen Papst (Felix) erleben mußte sowie sehr vieler Bischöfe widerstandslose Feigheit, mit der sie dem 'Zeitgeist', damals in der götzenhaften Gestalt und Macht des Kaisers von Ostrom fixiert, huldigten.

Das Meßzentrum besteht im Kirchenraum und in Versammlungsräumen für Frauen, Männer, Jugend im Keller. Es ist die heilige Stätte der St.-Athanasiusgemeinde, die bis jetzt etwa gut 400 Menschen umfaßt, einer Gemeinde in der Verbannung, Gemeinde des katholischen Restes für die Zeitspanne der Fremdherrschaft, die unseren Innenraum unserer katholischen Kirche belagert; Gemeinde der Vertriebenen aus ihren jeweiligen Heimatkirchen, deren eigentlichen Inhaber sie sind und bleiben und in die sie am großen Tage der Wende zurückkehren werden!

Das Meßzentrum zu Ehren des heiligen Athanasius mit seinem wundervollen Kirchenraum (mit dem nächsten Rundbrief werden Sie Ansichtskarten vom Innen und Außen dieser Kirche erhalten) ist das zentrale Heiligtum der ganzen actio spes unica und ragt zugleich als Zeichen des Athanasius unserer Tage, des Bekennerbischofs Marcel Lefebvre.

Daher bitte ich Sie, das Heiligtum immer wieder zu besuchen, um das Opfer des Gottmenschen zu erleben bzw. still vor dem Tabernakel zu beten!! Es soll Ziel ihrer heiligen Wallfahrt sein!

Aus all diesen Gründen, die das Heiligtum zu Hattersheim als Haus Gottes, Zeichen der Hoffnung, zur Schmach der Feinde unseres Glaubens, als Heiligtum der Mitte unserer großen Bewegung, als Stätte des Heiligen Opfers, der Sakramente, der Anbetung und des innigen Flehens, als Garant der Wende, Signal der Weisheit und des Erbarmens, als Spiegel des innersten Wesens eines jeden Einzelnen erstrahlen lassen – aus all diesen Gründen, sage ich, haben Sie gespendet, spenden Sie und werden Sie spenden!

Ewiger Dank sei Ihnen allen dafür gesagt – im Namen unseres dreifaltigen Gottes, unserer heiligen römisch-katholischen Kirche, der St.-Athanasiusgemeinde, der ganzen actio spes unica und in meinem eigenen Namen!!!

Ewiger Dank auch allen, die nicht spenden können, für ihre Gebete!! Ewiger Dank allen, deren Krankheit Ihnen vieles Beten verwehrt, für ihr inneres Einstehen für die katholische Sache!!! Allen sei das große Vergelt's Gott gesagt!!! –

 

Aber nun muß ich traurig werden um Ihretwillen! Ich meine den Tag der Einweihung am 24. Oktober 1982. Ich kann nichts dafür! Aber um Ihretwillen muß ich Sie – es sei denn Sie gehören zu den Mitgliedern der St.-Athanasiusgemeinde von woher auch immer – bitten und beschwören, an diesem Tage nicht zu kommen! Sehen Sie, es erfüllt mich angesichts des 24.10. nachgerade panische Angst. Wenn nicht äußerste Entsagung geübt wird, gibt es eine Katastrophe – und nicht ich lege diese Entsagung auf, sondern die Umstände! Die St.-Athanasiusgemeinde allein umfaßt 400 Gläubige, wie gesagt. Der Kirchenraum faßt mit Stehplätzen 250 Personen. Durch Lautsprecher wird die heilige Handlung nach außen übertragen werden. Aber der Platz draußen wird von Autos besetzt sein müssen, weil er dafür amtlich vorgesehen ist durch Auflage, und allerhöchstens für 200 Menschen ausreichen.

Aber es kommen noch die Eltern, Verwandten und Paten der Firmlinge dazu. Um 16.00 Uhr zur Firmung wird die Kirche nur diesen zur Verfügung gestellt werden können und dann brechend voll sein. Sollten Gläubige wegen Überfülle gar die Fahrbahn in Anspruch nehmen müssen – was nicht weit wegzuwerfen ist – so kann es zu Tumulten kommen.

Bitte nehmen Sie mir ab, daß ich darüber um Ihretwillen sehr traurig bin!

Wie gerne hätte ich Sie alle dabeigehabt am großen Tag der Einweihung!!! –

Sagen Sie bitte nicht, daß dies nun der 'Lohn' sei für Ihre Opfer und Gebete!! Sagen Sie dies bitte nicht!! Kommen Sie immer wieder, nur gerade an diesem Tage geht es nun einmal nicht! Mit dem allerbesten Willen nicht! –

Was mich tröstet, sind viele Briefe, die so rührendes und tief vernünftiges Verständnis dafür gezeigt haben! Und Ihnen zum Trost sei verheißen, daß im Frühjahr nächsten Jahres eine große Entschädigung für Sie alle bereitsteht – ein großes Ereignis! Ende September werden Sie darüber im Detail unterrichtet werden! –

Und weiter zum Troste sei Ihnen gesagt, daß eine Woche später in Mainz der große spes-unica-Sonntag sein wird!! Dazu kommen Sie bitte alle, soweit es Ihnen möglich ist! Und seien Sie bitte im Geiste dabei, wenn Ihre körperliche Anwesenheit leider nicht sein kann! Dieses Jahr haben wir nur einen spes-unica-Sonntag in Mainz wegen Lübeck. Und es hat sich gelohnt, dieses Opfer! Die im Norden waren überglücklich! Im nächsten Jahre – 1983 – werden wir wieder 4 spes-unica-Sonntage in Mainz haben! Also bitte, bitte kommen Sie zum spes-unica-Sonntag in Mainz, Konzerthaus Eltzer Hof, Eingang Mittlere Bleiche, am Sonntag, dem 31. Oktober 1982, am CHRISTKÖNIGSFEST!!

Thema: Die Monarchie des Gottmenschen im Himmel und auf Erden.

 

Sie wissen, daß möglicherweise im Zusammenhang mit dem Generalkapitel der Priesterbruderschaft St. Pius X., der wir alle angeschlossen sind, im September 1982 unser Hochwürdigster Herr Erzbischof Marcel Lefebvre einen Nachfolger in der unmittelbaren Verwaltung der Priesterbruderschaft erhalten wird. Ein völlig normaler Vorgang. Daß unser großer Erzbischof weiterhin als Bischof in unser aller Mitte wirken wird – als unser Erzbischof – ist selbstverständlich. In den Medien ist dieser Vorgang – wie kann es anders sein – mal wieder höchst mißverständlich serviert worden, so daß aus den Reihen der Dummheit gehämt wurde: "Na – Euer Erzbischof hat ja das Handtuch geworfen!" So tönt es halt im Reiche der Verwirrung, des Irrtums und der gehässigen Lüge.

Lassen Sie sich durch nichts beirren! Schon gar nicht durch Radio oder gar Fernsehen! —

 

Nun – meine lieben Brüder und Schwestern; lassen Sie mich schließen. Folgende Beilagen hat dieser Rundbrief:

 

1. Die untenstehenden Ausführungen in Klammern. Mir bleibt nichts anderes übrig, als sie mit dem Rundbrief zu verschicken, weil einige Leute meinten, ich sei ihnen eine Antwort schuldig auf gewisse Auslassungen. Es ist dies übrigens das erste und das letzte Mal, daß ich auf derlei eingehe. Keiner wähne, in theologischem Intensivvokabular gehaltene, den Meisten unzugängliche Abhandlungen seien ein besonderes Zeichen für Geist. Sie sind ein Zeichen für gut ausgebildeten Verstand, für die Fähigkeit, logische Prozesse durchzuführen. Der Geist setzt dort ein, wo das Ergebnis logischer Vollzüge intuitiv, mit den Wahrnehmungsorganen denkerischer Kraft im Voraus gesehen wird. Und dies, was der Geist erkennt, läßt sich höchst zugänglich darstellen – ich sage nicht "verständlich", weil sehr viele einfache (nicht primitive) Menschen das Gehörte zwar nicht artikulierend wiedergeben und in reflexen Durchgängen nachvollziehen, wohl aber in seiner souveränen Unwiderlegbarkeit geistig erspüren können. Wenn Sie also – wie schon im letzten Rundbrief geschrieben – das folgend in Klammern Geschriebene nicht angehen können, so daß es an Ihnen vorbeizufließen scheint, fallen Sie ja nicht in die Knie! Sie brauchen sich demgegenüber nicht klein vorzukommen. Ich warne Sie übrigens tröstend vor der verbreiteten Hochachtung gegenüber Gelehrten und "Vollakademikern" als solchen. Es gibt unter ihnen wahre Männer und Frauen des Geistes; aber zumeist sind's fleißige Bienen mit einem gut ausgebildeten Durchschnittsverstand – und was z.B. Universitäten anbetrifft – mit einer phänomenalen Fähigkeit zu intrigieren und zu beneiden.

2. Mein Briefwechsel mit dem lieben Herrn Albus vom Fernsehen.

3. Mein Begrüßungsschreiben an den neuen Bischof von Limburg.

 

Bitte opfern Sie täglich dem himmlischen Vater das Blut Seines menschgewordenen Sohnes auf! "Drei sind es, welche Zeugnis geben auf Erden: der Geist, das Wasser und das Blut – und diese drei sind eins!" Unsere Einzige Hoffnung ist dies heilige Zeugnis Seines unendlichen Erbarmens. Machen wir es uns zu eigen!!!

In Seiner grenzenlosen Liebe und in Maria, die an unserer Statt sich IHM hingibt, segne ich Sie alle!

Ihr im Herrn Ihnen tief verbundener

 

Hans Milch