Startseite Menü einblenden Übersicht: Sonntagsbriefe 13.10.85 03.11.85 Drucken
Schild der actio spes unica

Meine lieben Brüder und Schwestern!

 

Erbarmen – das deutsche Wort heißt: Eingehen ins Barmen, also das Klagen und Weinen, und in den Harm, also das Leid und das Weh, des begegnenden Du. Dieses Ein-Gehen ist nur dem möglich, dessen Mauer aufgesprengt ist vom ein-gelassenen Du des ewigen und all-er-barmenden Gottes, der alles Weh des Menschen in Sich hineingenommen hat.

Er-lösen heißt: des Menschen Umgrenzung auflösen und die Grenzenlosigkeit, die Unendlichkeit einströmen lassen. Wer so in Ihm und durch Ihn zum aufgelockerten Erdreich geworden ist, der ist Haus und Berge und Heimat geworden dem Leid-Tragenden, der läßt ein und geht hinein. Er ist offene Tür geworden und stößt alle Türen auf für den jeweils Kommenden. – Buchstabenmenschen, Geistfremde sind Menschen der verschlossenen Tür. Frage Dich in Deiner Gewissenserforschung: Bin ich ein Mensch des Erbarmens? Bin ich offene Tür? Bin ich lockeres Erdreich? Habe ich IHN gefunden? Bin ich überwunden von Seiner Liebe, eingefangen von Ihm? Hat Er mich? Mußt Du dazu nein sagen bei redlicher Selbstbeobachtung? Dann sei getrost: diese Deine Erkenntnis macht das Nein zur Chance des großen JA! Komm, Herr Jesus! Ja! Amen!

 

Es segnet Sie von Herzen  Ihr Pfarrer Hans Milch.