Mit dem 1979 verfaßten Neuen Manifest analysiert Pfarrer Milch den Zustand der katholischen Kirche nach dem II. Vatikanum und definiert die sich daraus ergebenden Ziele der actio spes unica.
Ein Verbrechen einmaligen Ausmaßes verwirrt und bestürzt seit etwa zwanzig Jahren die Seele der katholischen Christen. Es gab in den Jahrtausenden der Kirche viele Ärgernisse. Erstmalig aber ist es dem Fürsten dieser Welt gelungen, den Innenraum der heiligen Kirche zu besetzen, ihre Erkennbarkeit zu zerstören, ihr Erscheinungsbild zu verfälschen und den Geist der Hirten lähmend zu beschwichtigen.
Worin besteht das Verbrechen?
In alledem gewiß, und zwar im Sinne von Folgeerscheinungen.
Mit der Beseitigung dieser Folgeerscheinungen freilich wäre das Verbrechen noch lange nicht beseitigt! Im Gegenteil: es würde unter dem Tarngebilde scheinbarer "Beruhigung" unauffälliger und wirksamer wuchern als zuvor.
Worin besteht das Verbrechen?
Schon lange gehört es zum Programm der freimaurerischen Hochgrade, die katholische Kirche auszulöschen. Sie wissen, daß diese Zerstörung nicht gegen, sondern einzig durch den Einsatz der katholischen Christen selbst möglich ist, vor allem derer, die junge Menschen erziehen. Priester ausbilden und das Öffentlichkeitsbild der Kirche prägen. Durch angesehene Schriftsteller, Professoren und Publizisten sollen die verantwortlichen Hirten mit der Beteuerung "guten Willens" und der "Rechtgläubigkeit" beschwichtigt werden.
Im Jahrhundert des Nihilismus, in dem wir leben, ist die psychologische Empfänglichkeit für das Werk des Antichristen zu einer noch nicht dagewesenen Stärke gediehen:
Viele von bestem Willen erfüllte katholische Christen, denen im Ernst an der Kirche und ihrer Glaubwürdigkeit gelegen ist, sehen schon lange mit banger Enttäuschung die katholische Kirche "im Abseits", als "rausche der Strom der Zeit an ihr vorbei". Mit Ehrfurcht betrachten sie den rasanten Fortschritt der Technik, bemerken beispielsweise das gigantische Erziehungsprogramm der UNESCO, alle Bemühungen um eine "humanere Welt", in der sich "der Mensch von beengenden und trennenden Vorurteilen befreit". Sie nehmen die zum Teil richtigen, aber noch unausgereiften Lehren der Soziologie und Psychologie zur Kenntnis und kommen zur Überzeugung, daß alle Konflikte gelöst, Gesittung und Vernunft der Menschheit vorangetrieben werden können. Das dynamische Ereignis eines wirklichen "Fortschrittes der Menschheit" scheint sich vor ihren Augen anzubahnen.
Von diesem verhängnisvollen Irrtum und dem Verlangen beseelt, Christus und die Kirche "auf der Höhe der Zeit" zu sehen, rollen sie automatisch und in unaufhaltsamer Beschleunigung ins geistige Verderben. Mit dem falschen und teuflisch-lächerlichen Begriff einer "Höhe der Zeit" ist es um sie geschehen.
Die Parolen der französischen Revolution "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" geraten ihnen zu faszinierender Aktualität und bieten sich an in den neuen Vokabeln "Demokratisierung, Solidarisierung, Humanisierung". Blitzartig "leuchtet ein", daß "der Mensch nur Mensch werden kann, wenn von unten her 'Gemeinschaft' mobilisiert wird".
Dann "wird ihnen klar", daß "dies ja die eigentliche Erlösung" sei, daß "Christus um der Demokratie, der Gemeinschaft und der Menschlichkeit willen gekommen ist". An dieser Vorstellung gemessen, scheinen ihnen die Inhalte der gottmenschlichen Offenbarung in relative "Bedeutungslosigkeit" zu fallen bzw. sich als "Symbole zu entpuppen, als Elemente einer von mythischer Weltsicht geformten Sprache". "Gemeint" sei mit alldem "der von Fremdeinflüssen befreite Mensch", "eine von lästigen Traditionen, Vermächtnissen und Unterschieden entbundene Ein-Welt", "eine zu immer höheren Vollendungen gemeinsam marschierende Menschheit", in der einer des anderen Standpunkt anerkennt und jeglicher absolute Wahrheitsanspruch, der "einer vergangenen Bewußtseinsepoche" angehöre, ausgelöscht ist.
So stellt sich die Kirche dar als "pilgerndes Gottesvolk", das sich im ständigen "Noch-nicht", in "demütiger Wahrheitssuche" befinde und "alle in sich vereint, die guten Willens sind". Jubelnd wird begrüßt "die Öffnung der Kirche zur Welt". durch die sie sich anbiete als Modell jener "Brüderlichkeit und Vorurteilslosigkeit, die Jesus einst durch sein Beispiel gewiesen und ermöglicht" habe.
Der "Gott des Universums" habe die Vollendung der Welt den Menschen aufgegeben und Jesus auserwählt, der "für seinen Glauben an die Menschheit" habe sterben müssen. "Im Liebesmahl der Brüder und Schwestern" werde sein Geist wieder lebendig: "Die Sache Jesu geht weiter."
Soweit der gedankliche Siegeszug des Satanismus in der Seele der Vielen. Junge Menschen und Halbgeratene des Geistes zumeist, von "Fortschritts"-Verdummung trunken, sind seine Opfer. An den Schalthebeln der Hochschulen und der Öffentlichkeitsarbeit sitzen die Strategen dieses Siegeszuges, die Trabanten des Fürsten dieser Welt.
Ihre Lehrsätze werden nicht feierlich verkündet, so daß man sich für oder gegen sie entscheiden könnte. Sie werden eingeträufelt und halten mit dämonischem Zwang die Geister gefesselt. Sie werden kaum, gelegentlich nur andeutungsweise – in Raten und tückischen Dosierungen – ausgesprochen.
Das "II. Vatikanische Konzil" war für die lauernden Zerstörer das Signal und die Chance ihrer Offensive, mit seinen Auslassungen, Schwerpunktbildungen, Vieldeutigkeiten und der ganzen unkatholischen Atmosphäre in vielen seiner Textpassagen der Start für den Siegeszug des oben dargestellten Progressismus und Neomodernismus. Erst eine radikale und rücksichtslos-katholische Interpretation wird dieses "Il. Vatikanische Konzil" für die Wissenden und die, welche guten Willens sind, annehmbar machen.
Seit den Jahren des "Konzils" hält der in jenen kaum ausgesprochenen Lehrsätzen waltende Geist antichristlicher Welt- und Lebenseinstellung des Progressismus-Neomodernismus mit eisernen Klammern das Leben, das Gebaren und die Selbstdarstellung der Kirche gefangen. Innerhalb dieser Klammern gibt es sehr viel guten Willen argloser, frommer und gutwilliger Menschen, die in harter Arbeit und mit Einfallsreichtum dem Reiche Gottes zu dienen vermeinen, in der Tat auch vieles in sich Gute zustandebringen. Die dürstenden Seelen gerade junger Menschen, die in zunehmendem Maße nach Sinnerfüllung ihres Lebens verlangen, sind fragend, hörend, in eifriger Gesprächsbereitschaft und schaffend im Einsatz. Aber all dies Gute verstärkt das Ausmaß der Tragödie. Es ist in einen teuflischen Strom organisierter Sinnlosigkeit eingelagert. Es muß letztlich ins Nichts und in chaotische Zerstörung münden, weil mit dem frevelhaft-brutalen Anspruch, es gehe um "Selbstverständliches", – ausgesprochen oder unausgesprochen – die Doktrin des Antichristen dominiert.
Sie ist das vernichtende Minus-Zeichen, hinter dem auch "Glaubensinhalte", ja zuweilen "alle Glaubensinhalte", in ihren gewohnten Formulierungen sogar, scheinbar unangefochten aufgehoben sind. Ein Betrug von kirchengeschichtlicher Einmaligkeit, da Satan seine höchste Meisterschaft genial und raffiniert entfaltet, ist um so erfolgreicher im Gange, je mehr auffällige und ärgerniserregende Exzesse schwinden.
Solange im halb bewußten, halb unbewußten Fonds des Geistes die große Umkehrung sich eingenistet hat, die Polwende, die den Menschen nicht von Christus ins Jenseitige ergriffen und entrückt sieht, sondern Jesus für diese Welt und ihren Wahn ergriffen und verfälscht, solange können trügerisch und mit harmlosem Anschein die "Inhalte der Offenbarung" genannt und ins System des Antichristen eingefügt werden. Das hat es noch nie gegeben.
Nun aber ist es Ereignis!
In diesem Zusammenhang wird klar, daß die Vorstellung einer "Spannung zwischen konservativen und fortschrittlichen Kräften" zum großen Betrug gehört. Noch nie ist das Rad der Entfaltung des Glaubensbewußtseins so brutal zurückgedreht worden wie in dieser vom progressistischen Ungeist verdüsterten Aera, in der wir leben. Viele "konservative" Priester und Bischöfe merken gar nicht, wie sie ihre Schätze hinter das große Minus-Zeichen bringen und als willkommene Tarnfiguren das Geschäft der Zerstörer höchst wirkungsvoll mitbesorgen.
Ehe das verfälschende Minuszeichen nicht beseitigt wird, die teuflisch-klammernde Doktrin, die Leben, Wort und Sakrament der Kirche entstellt und zu Vehikeln des Verderbens mißbraucht, kann es keine Wende geben.
In den folgenden Lehrsätzen des Fürsten der Welt wird dieses furchtbare Minuszeichen, dessen gesteuerten Werdegang in den Seelen wir bezeichnet haben, dargestellt:
Den Sinnen und dem Geist des Menschen stellt sich das Ewige und Absolute nicht dar.
In dem, was der Mensch von Gott begreifen kann, ist er gebunden an Raum und Zeit.
Die Kirche ist gesetzt und vorgegeben als Volk Gottes. Aus ihm und mit ihm ergeben sich erst die verschiedenen Ämter.
Alle Menschen sind auf dem Wege zu Gott und zur ewigen Wahrheit. Noch niemand unter den Sichtbaren ist imstande, mit unveränderlich-gültiger, unfehlbarer Bestimmtheit ewige Inhalte zu behaupten.
Unser Glück liegt im gelebten Beispiel der Menschlichkeit, die Jesus uns gewiesen, nicht aber im Besitz der Wahrheit.
Der demütig Suchende eint.
Der mit dem Anspruch der absoluten Wahrheit Behauptende spaltet und trennt.
In diesem Zeichen sind Liturgie und Sakrament liebendes Erfahren Gottes in der Gemeinschaft durch die Gemeinschaft.
Der Einzelne kann Göttliches erfahren, was aber fruchtbar wird in dem Maße, wie er es einbringt in die Gemeinschaft.
Es gibt keine entrückten Stätten und Zeiten der ewigen göttlichen Tat und Offenbarung.
Im Stoff von Raum und Zeit, Erde und Fleisch kann als solches nicht aufstrahlen, was Raum und Zeit übersteigt.
Erdentrückt, im Zeichen des vorweggenommenen himmlischen Äons, kann Irdisches sich noch nicht darstellen.
Alle Menschen sind von Geburt an erlöst.
Alle Menschen sind Christen, da sie berufen sind, sich einzufügen in den Marsch der Menschheitsfamilie zu immer höherem Fortschritt.
Die Kirche ist der Raum aller, die guten Willens sind.
Sie bietet sich an als Sauerteig des Menschheitsfortschrittes.
Erst wenn die Auffassung, die in diesen Sätzen zum Ausdruck kommt, total und ohne Wenn und Aber verworfen wird von höchster Stelle so, daß jedem unentrinnbar klar wird ihre Unvereinbarkeit mit dem Katholischsein, wird die von allen Wissenden tief ersehnte, höchst notwendige, große Wende beginnen!
Die Verwerfung der falschen Lehre bedeutet zugleich die alle katholischen Christen verpflichtende Herausstellung und Erklärung der ewigen Grundsätze, in der alle geoffenbarten Inhalte der gottmenschlichen Erlösung erst ihren Sinn erhalten.
Der Kirche Wesen besteht im Wort und Opfer des Gottmenschen und in Seinem Angenommensein durch die reine und vollkommene Hingabe Mariens. Dieses Wesen verwirklicht sich über die Zeiten und Räume hin im Amt des Petrus und der Apostel – der Bischöfe – welche Seine Tat vergegenwärtigen, und in der freien Entscheidung des Menschenwillens, der diese Tat annimmt.
Aus diesem Vorgegebenen ersteht erst Gottes Volk. Das Amt ist vorgegeben, und aus ihm ergibt sich im Zeichen des Einzelwillens erst Gottes Volk.
Die Welt, wie sie sich der einzigen von Christus gewollten und im Heiligen Geist gestifteten, der einen, heiligen, katholischen und apostolischen römischen Kirche darstellt, kann niemals Partnerin der Kirche sein.
Die Welt an sich ist verloren und dem Verderben verfallen, sofern sie nicht heimgeholt wird in den Schoß dieser einzigen Kirche.
Nur der absolute Anspruch, die einzig sinngebende Wahrheit zu verkünden und Gottes Werk zu vollbringen, kann erlösen und die wahrhaft Guten mit unaussprechlicher Freude erfüllen.
Höchstmögliche irdische Wohlfahrt wird nur dann erreicht, wenn nicht sie vor allem erstrebt wird, sondern Christus und Sein Reich.
Erst wenn wir wissen, daß unser wahres Leben "mit Christus verborgen ist in Gott", können wir der Erde dienen.
Nur der Unzeitgemäße kann die Zeit heilen. Nur der Weltentrückte kann die Welt retten. Darum sagt der Herr: "Suchet zuerst das Reich Gottes und was ihm gemäß ist! Dann wird Euch alles andere dazugegeben werden. Das Reich Gottes aber ist in Euch!"
Erlöstsein heißt Entrücktsein. Christus läßt Dich Dein eigenes Entrücktsein schauen, da Er den Stoff des Diesseits zur Gegenwart des Jenseitigen verwendet und erhebt.
Um zu erfahren, wer da in Deine Nähe eingeht, sollst Du die Ferne Seiner göttlichen Erhabenheit erschauen.
In Raum und Zeit erstrahlt, was Raum und Zeit unendlich überragt.
"Nicht Ihr habt mich erwählt, ich habe Euch erwählt!", spricht Christus. Vorgegeben, unabhängig von uns erhebt sich Seine Opfertat.
Du brauchst den, der Dich nicht braucht. Dem freien Willen bietet Gott sich an.
Der freie Wille ist des Einzelnen. Ganz und ungeteilt gehört dem Einzelnen, der sich für Ihn ent
scheidet, Gott, Seine Menschwerdung, Sein Opfer, Sein Blut, Seine Auferstehung, Sein Sieg und Sein Erbarmen.
Die sich für Ihn entscheiden, erkennen einander in ihrem großen Glück und finden zur Gemeinschaft.
Gemeinschaft ist Frucht der Erlösung – nicht ihre Ursache, nicht ihr Instrument.
Fortschritt der Menschheit kann sich nur dort ereignen, wo ein freier Wille Seinem Angebot sich öffnet.
Die Menschheit ist jeweils der Einzelne, dessen unendliche Würde wahr wird durch seine Einheit mit dem Erlöser.
"Fortschritt" zu unternehmen, um "die Menschheit" in ihrer zahlenmäßigen Gesamtheit zu bessern und zu stets höherer Vollendung zu führen, ist ein tödlicher Wahn, Quelle und Inbegriff des Kollektivismus und Totalitarismus.
Im Rahmen des Kollektivs können Sachfortschritte erzielt werden.
Sachfortschritt und menschlicher Fortschritt aber sind zwei ganz verschiedene Begriffe. "Menschheit" im zahlenmäßigen Sinne ist ein Es, unterhalb des Persönlichen, sächlich.
Die Kirche ist ihrem Wesen nach das Herausgerufensein des Einzelnen aus diesem Es, seine Rettung und Weckung aus Kollektiv und Masse zu sich selbst.
Herausgerufen wird der Einzelne, da Christus in entrückter Souveränität und dichtester Wirklichkeit – vor Dir, ohne Dich und ebendadurch für Dich – Seine Tat vergegenwärtigt.
"Menschheitsfamilie" kann es nur geben, wo Einzelne. Geweckte sich in Ihm erkennen und finden.
Unabhängig von der Kirche kann es noch keine Menschheitsfamilie geben.
Menschheit im wahren Sinne des Wortes wird erst durch die Kirche geboren.
Da der Mensch – bewußt oder unbewußt – nach Unendlichkeit trachtet, muß es Konflikte geben, wenn und insoweit er seine Sehnsucht im Endlichen zu erfüllen sucht.
Ein allgemeiner "MenschheitsFriede" ist vor dem Jüngsten Tag nicht und nie und nimmer möglich!
"Friede auf Erden" ist nur denen verheißen. die guten Willens sind, das heißt: die ihr Verlangen in Gott münden lassen, um einzig von Ihm und in Ihm Erfüllung zu finden.
"Unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in Gott!", sagt der heilige Augustinus. Nur unter denen, die dies begreifen und wollen, ist Friede möglich.
Der Friede, den die Welt verheißt und bietet, ist trügerisch.
"Meinen Frieden gebe ich Euch. Nicht, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn Euch!", spricht der Herr.
Christus geht nicht in die Menschheit ein, um sich mit kollektiven "Fortschritts"-Illusionen zu solidarisieren, sondern der durch Ihn herausgerufene Mensch geht in Christus ein.
Nicht wir nehmen Ihn für unsere irdischen Hoffnungen in Anspruch, sondern Er nimmt uns in Anspruch für Seine Anliegen: die Ehre Seines himmlischen Vaters und das göttliche Leben des Menschen.
Dies sind die ewigen katholischen Grundsätze gestern, heute und morgen!
Erst wenn ihre Inhalte, das mit ihnen gegebene Ja und Nein scharf, eindeutig, ohne läppische Furcht, sich Feinde zu machen, gegen die Welt verkündet werden, kann die große Wende beginnen, die geistige Wiederherstellung des Status von 1950 als Voraussetzung der wahren Weiterentfaltung der Kirche.
Seit die Kirche von denen besetzt ist, die den oben genannten Thesen widersprechen, seit sie im permanenten Zustand der Selbstentfremdung daherplätschert – eine zweckentfremdete Institution! – hat sie Freunde gewonnen, die ihr wahrlich nicht zum Ruhme gereichen.
Alles, was an Änderungen geschehen ist seit dem Beginn der sechziger Jahre dieses Jahrhunderts im Innenraum der Kirche, liegt vor dem unbestechlichen Blick auf der Linie des Widerspruchs, im Zeichen der Umkehrung des Gottgegebenen:
Der Progressismus und Neomodernismus stehen ein für den Antichristen, den Mensch-Gott.
Wir aber bekennen den Gott-Menschen!
Fügt man alle Einzelheiten der "Reformen" zusammen, die uns heimsuchen seit etwa 20 Jahren und alle doch im Zeichen der Reduzierung, des Weniger, der Verkürzung und Verarmung stehen – unter dem verlogenen Etikett einer "Besinnung auf das 'Wesentliche"' – so ergibt sich das Bild der antichristlichen Revolution. Sie ist jenes stille, unheimlich-unauffällige Minuszeichen, jene weithin stumm regierende Doktrin, die wir beschrieben haben und die dafür sorgt, daß die Kirche in ihrem total verfremdeten Erscheinungsbild, nachdem es sich der Welt und ihrem Fortschrittswahn angebiedert hat – als ein um Beliebtheit bettelndes, kümmerliches 'Auch' – ihr Besatzungsregime mehr und mehr unter der Tarnmaske harmlos sich darstellender "Konservativität" stabilisiert und gefestigt erdulden muß.
DIE KIRCHE!
Die leidende, heimgesuchte, vorübergehend besetzte Kirche – nicht getötet, nicht überwältigt – besessen, entstellt in Antlitz und Gebaren, ihr Licht und Wesen verhüllt, ihr Dasein in Widerspruch gebracht zu ihrem Sein, aber dennoch dort vorhanden, wo ihr all dies widerfährt.
Wie ist das zu verstehen?
Ein geisteskranker, von Fremdelementen belagerter Mensch, den man sieht und doch nicht sieht, in seinem Gebaren der Würde verlustig, im Widerspruch zu sich selber lebend, mit verzerrtem Gesicht. ist dennoch in der Tiefe seines Seins dieser Mensch geblieben. Hier und da hat er lichte Momente: Beim ersten Anblick, während eines vorübergehenden Gesprächs, scheint er der alte zu sein, unverändert, harmlos. Doch der näher Vertraute weiß, daß all dies, was noch durchschimmert von seinem eigentlichen Wesen, eingebunden ist ins Falsche, Widersinnige, in das, was ihm und seinem wahren Wesen feindlich ist, in die Verkehrung, in Wahn und Bosheit, in lustiggrausige Selbstverhöhnung. Den so Wissenden kann die Spur von seinem wahren Wesen ganz und gar nicht trösten. Im Gegenteil. sie offenbart nur, was da so befallen und vermauert ist.
Doch wenn Gott will, findet eines Tages der Erkrankte sein Antlitz wieder, sich selbst und seine Bestimmung. Man wird ihn wieder sehend sehen und alles, was ihn je kennzeichnete, im legitimen, seinshaften Zusammenhang. Sein Name wird nicht mehr traurig stimmen und an Verlorenes gemahnen. Wenn er sich nennt, ist es die eigene Stimme, die wieder ihren Namen sagt. Nicht daß er dann in Reingestalt erschiene – dies ist auf Erden keinem schon vergönnt. Jedem von uns, auch ihm, haftet das Erbe der Folgen der Urschuld an, das Ärgernis, das Kompromittierende – doch im Großen und im Ganzen ist die Einheit mit dem eigenen Sein gewahrt, die Identität mit sich selbst unbezweifelt.
Heute gleicht die Kirche dem Geschick des Kranken, Besessenen, Entstellten, einem besetzten Land.
Sie ist es, die krank, besessen und entstellt ist. Wo sie ihren Namen nennt, da ist sie, und es ist ihr Boden, der belagert ist vom Widergöttlichen. Man sieht sie und sieht sie doch nicht. Ihr Eigentum, die Elemente ihres Seins werden mißbraucht im Widerspruch zur göttlichen Bestimmung.
Worin besteht ihr belagerter Boden, ihr besessener Leib? Was sind die verfälschten und durch Entstellung verhüllten Elemente ihres Seins, die wir sehen und doch nicht sehen?
Es sind die Bischöfe mit ihrer gottgesetzten Macht, die von den Statthaltern der feindlichen Eroberung mißbraucht werden im wesenswidrigen Sinne. Mit dem Anspruch der Autorität wird gottgesetzte Autorität zerstört. Mit der Forderung des Gehorsams wird der wahre Gehorsam ausgeschaltet. Von oben wird befohlen oder geduldet die Rebellion von unten. Müßig zu fragen, ob dieser oder jener Papst gültig gewählt, ob er kraft seines Willens, den Glauben zu wahren, noch legitimiert ist oder nicht. Müßig zu fragen, ob Bischöfe noch Bischöfe sind oder bereits durch ihre Haltung des Amtes verlustig und der Gemeinschaft der Kirche beraubt. Entscheidend ist, daß ihr Amt. meist in guter Absicht versehen, mißbraucht und in falschen Zusammenhang gebracht wird. Sie sind gelähmten Sinnes, ihr Erkennen blockiert, Werkzeuge sind sie jener geheimen Statthalter des Bösen.
In der heiligen Messe ereignet sich das eine Opfer unseres Herrn Jesus Christus. In seinem Vollzug muß zum Ausdruck kommen, daß es unabhängig von der Gemeinde und unabhängig von der Anwesenheit eines Gläubigen, vorgängig zu Empfang und Mitfeier der Eingeweihten, vorgegeben sich erhebt, entrückt als Wunder unaussprechlichen Geheimnisses. Was gesungen und gesagt, gehört und gesehen wird, muß betonen das erhabene Schweigen der Tat.
Im westlichen Patriarchiat hat dieser Vollzug bislang keine höhere Vollendung erreicht als in jener heiligen Ordnung, die durch den heiligen Papst Pius V. festgelegt und bestätigt worden ist: in der tridentinischen Messe. Im östlichen Raum ist es die "Göttliche Liturgie des heiligen Johannes Chrysostomos".
Die Änderungen, die das Antlitz der Liturgie des Meßopfers befallen haben in den letzten unseligen Jahrzehnten, haben kein anderes erkennbares Ziel, als die große Umkehrung zu fördern und im Bewußtsein der Menschen den Wahn zu festigen, die Messe sei wesentlich ein Tun der Gemeinde und deren Mitfeier notwendig. Reduziert sind die heiligen Gebärden, abgeschwächt der Ausdruck heiliger Sühne, verschüttet weithin der Gedanke an die drohende ewige Verdammnis, an das Weiterleben der Seele nach dem Tode des Körpers, an das Fegfeuer, an die Gegenwart der allerseligsten Jungfrau Maria und der Heiligen.
Seit der Heilige Geist die Kirche in das Geheimnis der Wesensverwandlung eingeweiht hat, dürfen nur Priesterhände den Herrn berühren. Hände sind auf das Profane, Gewöhnliche, auf knechtlichen Dienst bezogene Organe. Daher der wundervolle Ritus im Rahmen der Priesterweihe, in welcher die Hände des Geweihten gesalbt und für den höchsten Vollzug bereitet werden. Das heilige Zeichen der Händewaschung in jeder heiligen Messe bestätigt und erneuert die hohe Sonderung und Berufung der Priesterhände. Die Handkommunion der Gläubigen ist ein Rückfall in eucharistisch unbewußtere Phasen des kirchlichen Lebens, tief unberechtigt und im demokratistischen Sinne der Profanierung und Verpöbelung zu sehen, eine weithin blasphemienahe Praxis.
Ferner hat man es gewagt, die Worte der heiligen Wandlung frevelnd zu verändern und in den "kirchenoffiziellen" landessprachlichen Texten des neuen Ordo statt "für viele" zu setzen "für alle". Gewiß umfängt der Gottmensch mit Seinem Opfer liebend alle Menschen, da es mächtig ist, jeden Einzelnen zu erlösen. Den freien Willen des Menschen aber hat Er nicht umsonst erschaffen. Er respektiert ihn aus der Notwendigkeit Seiner ewigen Weisheit. Und daß es Menschen gibt, die nein sagen zum Angebot Seiner unendlichen Liebe, hört der Herr nicht auf in Trauer zu vermerken. Sein Liebeswille, der alle meint, erreicht nicht alle. Und da Er in der Einsetzung des heiligen Opfers der Messe – im Abendmahlsaale – "das Blut des Bundes" nennt und darreicht, meint Er die Wirkung Seiner Tat. Die darauf Wert legen, fälschend die Worte "für alle" zu gebrauchen statt Christus gemäß "für viele", tun es aus der antichristlichen Lehre heraus von der "Menschheitsfamilie", vom "Menschheits-Fortschritt", vom "umfassenden Christentum aller Menschen", wie wir dargelegt haben.
Es gibt einige, die den neuen Ordo der Messe rechtfertigen damit, daß sie darauf hinweisen, man könne ihn doch, abgewandt vom Volke, zugekehrt dem Vater, rein lateinisch so zelebrieren, daß niemand merkt den Unterschied zur abgeschafften Gestalt der Würde und Erhabenheit. Außerdem heiße es ja in der lateinischen Form "pro multis" – "für viele". Gerade daraus aber ergibt sich doch, daß die Änderungen um der wahrnehmbaren Entstellung willen vorgenommen worden sind. Denn was "nützten" sie, wenn sie nicht bemerkt werden?!
Daß manche Schlamperei im Vollzug angesichts des dreinschauenden Volkes nicht mehr recht möglich sei, wird gesagt. Aber da ist nicht mehr viel zu verhudeln und zu verschlampen. Zu allen Zeiten gilt das Gesetz, daß mit dem Sinken eines Wertes auch die Möglichkeit des Mißbrauchs nachläßt. Je höher und heiliger etwas ist, desto eher kann es dem Mißbrauch verfallen.
Und daß geweihte Priester mit unbefangener Absicht, zu tun, was die Kirche als solche tun will, auch diese veränderte Gestalt, in die so viele Giftkörner gesät sind, gültig zelebrieren können, erhöht das Ausmaß des Teuflischen. Ungültiges kann nicht geschändet werden, wohl aber das Gültige!
In falschen Zusammenhang gebracht also, mißbraucht, verfälscht, in ihrem Wesen verhüllt sind Papsttum und Bischofsamt, die Heilige Messe und die Sakramente. Und daß dies dem Gültigen widerfährt, macht das Schreckliche aus. Handelte es sich um ungültig geweihte Nicht-Priester, um nicht vorhandene Sakramente, wäre dies nicht mehr die Kirche – was ginge uns ein fremdes Gebilde an? So aber ist es unsere Kirche, sind es unsere Bischöfe und ist es unser Papst! Hier liegt die Tragödie! Sie allein kann unsere Trauer erregen. Hier allein auch ist der Grund unserer Hoffnung!
Denn was in der Wesenstiefe ruht, wird wieder ans Licht kommen! Da sie ewig leben wird und "die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen werden", wissen wir, daß sie wieder auftauchen, ihr Sein ins erkennbare Dasein erheben und aufflammen wird in ihrem eigenen Licht.
Den Mut, dies absolut Sichere zu beschleunigen, schöpfen wir aus den Oasen. Im Raum des Wahrnehmbaren hat sich der Herr einen Rest bewahrt, Inseln der Erkenntnis, die sich wissend der falschen Koppelung entzogen, der Umklammerung entwunden und "ihre Knie nicht vor Baal gebeugt haben". Die meisten dieser heiligen Stätten der katholischen Treue und des heiligen Restes leben im scheinbaren Außen. Was aus unerleuchteter Vorstellung von Disziplin und Gehorsam, im skandalösen Zeichen zweierlei Maßes an Amtsenthebung und Ausschluß vorgenommen wird, ist unterhalb des göttlichen Rechtes und ungültig.
Hier gilt das Wort: "Viele, die draußen zu sein scheinen, sind drinnen. Viele, die drinnen zu sein scheinen, sind draußen."
Entscheidend aber, daß Du Oase bist und Dein Dasein im unverwechselbaren Zeichen des Widerstandes steht! Einzig von daher kann beantwortet werden, wie die Wissenden sich verhalten sollen zur "Neuen Ordnung der Messe" und was zu halten ist von den Bemühungen, die Oasen auch im offiziell sich darstellenden, eroberten und befallenen Innenraum der Kirche anzusiedeln. Der eroberte Boden der Kirche ist Dein Boden! Du, der Du nicht kapituliert hast, bist sein rechtmäßiger Inhaber!
Und nun die Antwort auf die Frage, ob Du als Wissender teilnehmen darfst an der neuen Gestalt der Messe.
Die Antwort heißt: NEIN!
Teilnahme heißt Bekenntnis, und zu dieser neuen Form darfst Du Dich niemals bekennen.
Darfst Du dabei sein?
Du darfst es – in eventueller, grundehrlicher Seelennot – wenn Du erkennbare Oase bist, wenn Deine Ablehnung des neuen Ritus allgemein bekannt ist und Du Dich in vornehmer Deutlichkeit dem Mitwirken versagst, auf die waagrechte Dimension – Händeschütteln und ähnliches – nicht eingehst und sicher bist, daß ein wahrhaft gläubiger, wenngleich in falschem Gehorsamssinn befangener Priester zelebriert. Dein eigener Vollzug soll anknüpfen an das objektive Opfer, von dessen Einbettung ins Falsche und Entstellende Du Dich erkennbar distanzierst. Selbstverständlich wirst Du den Herrn, möglichst kniend, mit dem Munde empfangen.
Ist es Pflicht, unter diesen Bedingungen dabei zu sein, wenn keine Möglichkeit besteht, die gottgewollte Form zu besuchen? NEIN! Pflicht kann es niemals sein. Wenn das gültige Opfer in kompromittierender, willkürlich reduzierter Form vollzogen wird, ist das Fernbleiben jedenfalls erlaubt. Geboten ist dieses Fernbleiben, wenn die bezeichneten Bedingungen nicht erfüllt sind und Du nicht imstande bist, ein wahrnehmbares Oasenzeichen zu setzen. Geboten ist es ferner, wenn Kinder und Jugendliche einen falschen Begriff vom Wesen des heiligen Opfers gewinnen können.
Daß der Besuch der in tridentinischer Form gefeierten heiligen Messe, an der teilzunehmen einzig statthaft ist, Dich des Sonntags absolut verpflichtet – wenn sie in zumutbarer Weise erreicht werden kann – ist selbstverständlich.
Was ist von den Bemühungen zu halten, der tridentinischen Form des Heiligen Opfers wieder einen Platz zu gewähren im eroberten Innenraum der Kirche? Wird eine Ausnahme-Erlaubnis "die Regel bestätigen"?
Keineswegs wird sie es tun, wenn den gewährten Inseln katholischer Wesenheit der starke Atem erhalten bleibt, erst recht zu kämpfen, den Anspruch der einzig gültigen katholischen Repräsentanz stets zu bewahren und dem Wahn sich zu enthalten, dies sei schon die Wende. Die Eroberer werden nicht mehr unter sich sein, und der Himmel wird entscheiden, auf welchem Altar dem Gotte Israels in angemessener Form das Opfer dargebracht wird.
Sie ist im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus die Gemeinschaft derer, die wissen, daß sie verpflichtet sind, im besetzten Terrain der Kirche Oase zu sein und lebendiger Widerstand gegen das Sinnen und Trachten der Eroberer und ihrer Verführten, sich "mit der Waffenrüstung Gottes auszustatten", um beständig zu wahren die gottmenschliche Wahrheit und sie im eigenen Geist zu befestigen.
Die Mitglieder der Tausende umfassenden Gemeinschaft bringen den ganzen Umfang ihres Daseins in Vereinigung mit Christus und unter Schutz und Schirm der allerseligsten Jungfrau mit dem brennend erstrebten Ziel, die große Wende zu beschleunigen.
Diese Gemeinschaft – nur sehr lose organisiert – übergreift und durchdringt alle Gruppen und Vereinigungen des katholischen Widerstandes. Sie ist kein Verband neben anderen, sondern eine Sühne- und Gebetsmacht in allen Organisationen des Antiprogressismus. Viele Hunderte haben sich durch Gelübde verpflichtet, täglich 30 Minuten um die große Wende – möglichst vor dem Allerheiligsten – zu beten, das Gebet zum heiligen Erzengel Michael "Heiliger Erzengel Michael, verteidige uns im Kampfe!..." zu sprechen und freitags sich nur eine Sättigung zu gönnen.
Dies zu geloben, ist keineswegs eine Bedingung dafür, der actio spes unica anzugehören.
Nie war es zu erwarten, daß Satan nicht auch in den Reihen derer Verwirrung, Ärgernis und geistige Krankheit stiften wollte, die sich seiner großen Lüge entziehen. Das gottgewollte katholische Glück, Weg und Weisung vom obersten Hirten gegen alle Widersacher zu erfahren, ist für die Weile der progressistischen Eroberung dahin. Im Raume, der im Stich gelassen ist, tummelt sich viel Wahn und unnützes Gerede auch unter denen, die nicht kapituliert haben.
Darum will die actio spes unica – Bewegung der Einzigen Hoffnung, die im Blute des Erlösers und in der Hingabe der himmlischen Mutter gegründet ist – ein lebendiger Antrieb sein, alle Gruppen der katholischen Treue hinzuführen zur wegweisenden Kraft, die von Erzbischof Marcel Lefebvre und seiner Priesterbruderschaft des heiligen Papstes Pius X. ausgeht. Sie wird es sich angelegen sein lassen, das Wirken des Erzbischofs zu bekennen, zu verteidigen, zu erklären. Sie wird seine Präsenz und Maßgeblichkeit auch dort verankern, wo die Priesterbruderschaft nicht unmittelbar in Erscheinung tritt. Und wo sie in Erscheinung tritt, wird die actio spes unica ihr Wirken unterstützen, inspirieren und bestätigen.
Wahrheitserkenntnis – Gebet – heilige Sühne wegen des Verbrechens, welches den Raum der heiligen Kirche verdüstert, sind die Atemzüge der "Bewegung Einzige Hoffnung", der actio spes unica.
Etwa alle zwei Monate versammeln sich die Mitglieder, die kommen können, um bei feierlichem Hochamt, Predigt, Vortrag, Gespräch und Sühneanbetung – unter einem jeweils besonderen Thema – Kraft zu holen zu neuem Mut und zu weiterem Durchhalten. Möglichst jährlich sammelt die Bewegung in einer Großkundgebung alle Mitglieder, Anhänger und alle, die Interesse haben, zu einem weit hallenden, machtvollen Bekenntnis, um zu beweisen, daß die wahre und einzige Kirche ewig leben wird, und um auch in der Sphäre von Raum und Zeit, im Reich des Sichtbaren, wo Satan sich besonders zu Hause, in seinem ureigensten Machtbereiche sicher glaubt, den Mächten des Bösen Paroli zu bieten!
Ein besonderes Feld der actio spes unica ist die Jugend. Sie unterstützt daher mit Eifer und Entschiedenheit das Wirken der KJB, der katholischen Jugendbewegung. Sie weiß, daß dieses dem Nihilismus, der Sinnlosigkeit verfallene Geschlecht nur durch Kader, durch kleine Kreise der Einweihung und Entschlossenheit, die wie Sauerteig wirken, geheilt und gerettet werden kann.
Unser aller Ziel ist die Wiederherstellung der Kirche ihrem wahren Sein gemäß. Die Zukunft der Kirche wird gekennzeichnet sein durch ein Geschlecht der Starken, die nicht nach Mode und Menge, nach Masse und Mehrheit sich richten, sondern einzig nach dem, was aus den Bereichen der Ewigkeit erstrahlt.
Von der in Jahrtausenden unter der Einwirkung des Heiligen Geistes gewonnenen Erkenntnishöhe, die in der Verkündung des Dogmas von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel ihren zuletzt stärksten Ausdruck fand, wird unsere heilige Kirche nach der großen Wende die göttlichen Instrumente anzubieten wissen, welche uns befähigen werden, die bisher unbewältigte moderne Technik und ihr dem Geiste entglittenes Wuchern einzuholen, zu beherrschen und im Sinne der Menschenwürde zu bändigen.