Fronleichnamsprozession 2009
Mit einem strahlend blauen Himmel und bis zum Mittag angenehmen Temperaturen
herrschten die optimalen Rahmenbedingungen
für die Fronleichnamsprozession der Athanasiusgemeinde.
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Fronleichnam 2006
In diesem Jahr fand die große Prozession der Athanasiusgemeinde zum ersten Mal am Fronleichnamstag statt.
In einer vierseitigen Fotoserie haben wir sie im Bild festgehalten.
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Fronleichnam 2004
Der Tag beginnt um 4 Uhr morgens. Professionell regen sich die Hände,
handwerklich Erprobte liegen klar im Vorteil. Holz und Tuch, Leuchter und
anderes Kirchengut formen ein gefälliges Ensemble, bald umsäumen
frische Blumen und viel Grün die liebevoll dekorierten Altäre.
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Mit einem strahlend blauen Himmel und bis zum Mittag angenehmen Temperaturen herrschten die optimalen Rahmenbedingungen für die diesjährige Fronleichnamsprozession der Athanasiusgemeinde. Wie war das möglich, wo doch praktisch in ganz Deutschland am Fronleichnamstag ein kühles und windiges Schauerwetter herrschte, das zum Beispiel die Teilnehmer der Prozession im FSSPX-Priorat Kleinwallstadt erst gut durchnäßte und anschließend mit kühlen Sturmböen bedachte?
Des Rätsels Lösung: Wie in ungeraden Jahren üblich, sollte die Fronleichnamsprozession der Pfarrgemeinde St. Martinus in Hattersheim stattfinden und die Athanasiusgemeinde deswegen auf den nachfolgenden Sonntag ausweichen. Und während am Donnerstag die offizielle Prozession wegen des im Frankfurter Raum tobenden Unwetters abgesagt werden mußte, brauchten sich drei Tage später die zahlreichen Helfer keinerlei Sorgen um die Altäre oder den kostbaren und mit großem Zeitaufwand hergestellten Blütenschmuck zu machen.
Mit dem Morgengrauen des 14. Juni beginnen die Arbeiten: Vier Altäre müssen im Stadtgebiet aufgebaut werden, das Gelände der Athanasiuskirche und das Umfeld der Altäre wollen mit großem Aufwand in ein prachtvolle Kunstwerke verwandelt werden, die dem bevorstehenden Besuch des Allerheiligsten den würdigen Rahmen geben.
Doch die Fronleichnamsprozession hat am Sonntag nach Fronleichnam Konkurrenz: Alle fünf Touren des traditionellen "Giro Hattersheim" der Radsportfreunde Hattersheim beginnen und enden an der Sparkasse, die nur etwa hundert Meter von der Athanasiuskirche entfernt liegt. In den vergangenen Jahren fand deshalb nur eine verkürzte Sonntagsprozession in den unmittelbar angrenzenden Bahnhofspark statt.
Weil die überwiegende Zahl der Radfahrer aber bereits vor 10 Uhr startet, kommen sich beide Veranstaltungen nicht ins Gehege. Deshalb genehmigt die Stadt in diesem Jahr freundlicherweise auch den zweiten "Giro Hattersheim".
Der übliche Prozessionsweg entlang der Sparkasse ist jedoch nicht passierbar. Deshalb muß der Fronleichnamszug den relativ langen und engen Umweg längs des Schwarzbachs nehmen. Dafür entschädigt aber die idyllische Lage des ersten Altars.
Zahllose weiße Schönwetterwölkchen zieren den blauen Himmel, als die Fronleichnamsprozession durch die Hattersheimer Stadtmitte zieht. An diesem friedlichen Sonntagmittag sind dort nur wenige Menschen unterwegs, deshalb verursacht die Glaubenskundgebung keine nennenswerten Verkehrsbehinderungen.
An der Pfarrkirche und am Markt entlang durchquert der Zug das Zentrum, bis er auf dem Parkplatz neben der ehemaligen Bäckerei Mohr den zweiten Altar erreicht. Der Weg zum dritten Altar ist anschließend nur ein Fußmarsch von wenigen Minuten entlang der Rathausstraße.
Schließlich begibt sich die Prozession auf die letzte Etappe, den Rückweg zur Athanasiuskirche. Am Rathaus entlang führt der Weg aus dem Stadtzentrum heraus und kreuzt die Schulstraße in Höhe der evangelischen Kirche. Nach einer kurzen Schleife am Bahnhof entlang gelangt der Zug an das vorletzte Ziel, den vierten Altar in unmittelbarer Nachbarschaft der Athanasiuskirche.
Wie schon dreimal zuvor wird das Allerheiligste ausgesetzt, inzensiert und angebetet, das Evangelium verkündet und spielt die Blaskapelle das "Tantum ergo Sacramentum". In gleißendem Sonnenlicht erteilt Pater Kampmann nochmals den Schlußsegen.
Danach verbleiben nur noch wenige Meter, bevor die Fronleichnamsprozession in der Kirche ihren feierlichen Abschluß findet.
Wie immer waren die großen Blütenmotive vor den vier Altären die meistbestaunten Blickfänge entlang des Wegs der Fronleichnamsprozession. Das mindert aber nicht den verdienstvollen Einsatz der Gestalter der kleinen Kunstwerke aus Blumen und Zweigen, von denen wir hier nur einige wenige Beispiele zeigen.
Aus Rücksicht auf die inzwischen modern ausgerichtete Hattersheimer Pfarrgemeinde St. Martinus weicht die Athanasius-Gemeinde mit ihrer Prozession normalerweise auf den Sonntag nach dem Fronleichnamsfest aus. Ein großer Zug durch die Stadtmitte findet außerdem nur alle zwei Jahre statt, wenn die Martinus-Gemeinde im Stadtteil Okriftel mitmarschiert.
In diesem Jahr ist das Ausweichen jedoch wegen eines an diesem Tag stattfindenden Radrennens nicht möglich. Deshalb findet die Prozession der Athanasius-Gemeinde in Hattersheim parallel zu der Prozession der Martinus-Gemeinde in Hattersheim-Okriftel statt.
Der zweite Teil der Fotoserie zeigt den Aufbruch der Prozession an der Athanasiuskapelle und die erste Station im Park am Hessendamm.
In der Stadtmitte überrascht die Prozession deshalb einige Hattersheimer, die mit nur einer Fronleichnamsprozession im Nachbarort Okriftel rechnen.
Der dritte Teil unseres Bilderbogens zeigt den Weg durch die Stadtmitte, wo der zweite Altar auf einem Parkplatz im Zentrum und der dritte Alter in der Rathausstraße aufgebaut waren.
Beim vierten Altar im Park am Bahnhof in unmittelbarer Nachbarschaft der Athanasiuskapelle ist die Prozession schon fast am Ziel angelangt.
An einem eigentlich sehr warmen Tag hat während des Zuges eine recht dichte Wolkendecke für erträgliche Temperaturen gesorgt. Trotzdem gehen beim feierlichen Abschluß in der Kapelle nicht nur die Stehplätze, sondern auch der Sauerstoff zur Neige.
Der Tag beginnt um 4 Uhr morgens. Professionell regen sich die Hände, handwerklich Erprobte liegen klar im Vorteil. Holz und Tuch, Leuchter und anderes Kirchengut formen ein gefälliges Ensemble, bald umsäumen frische Blumen und viel Grün die liebevoll dekorierten Altäre. Fronleichnam, das es vorzubereiten gilt, ist das kirchliche Fest zum Schauen und Staunen.
Über zweihundert Menschen schließen sich der Prozession an. Erstmals sichert Polizei die Wegstrecke quer durch die Stadt. Liegt es an dem für die Kirchengemeinde (Kirchweihe war 1982) vergleichsweise noch jungen Brauch, daß so viele Menschen hinzutreten? Oder ist es vielleicht das überkommene Verständnis vom Allerheiligsten, der heute zur Verehrung steht? Traditionsverbundene Gläubige aus ganz Rhein-Main finden hier eine religiöse Heimat und der Gang in die Öffentlichkeit offenbart frohes Katholischsein.
Pater Helmut Trutt hat noch zuvor im Hochamt seine Freude gezeigt, mit der gesamten Kirchengemeinde dem in Brotsgestalt verborgenen Heiland öffentlich die Reverenz zu erweisen. Und schon spannt sich, wie es sich einem König gebührt, der Baldachin über die Monstranz mit ihrem so wertvollen Gut, flankiert von Leuchtenträgern. Die Jüngsten streuen Blumen um die Wette, als gelte es, den Straßenbelag zum Leuchten zu bringen. "Deinen Heiland, Sion, preise", heißt es ja in der Liturgie des Festtages.
Wie in Deutschland üblich, besucht die fromme Schar vier Altäre, das Evangelium zu hören und den eucharistischen Segen zu empfangen. Dem Fest gemäß, umrahmen Blumenschmuck und Blütenteppich die sakrale Örtlichkeit. Da schaffen Farben und Formen prächtige Bilder. Ein Pelikan, seit Urzeiten christliches Symbol selbstloser Hingabe, läßt sich sehen. Dann die vereinigten Herzen Jesu und Mariens, zugleich das Emblem der Priesterbruderschaft St. Pius X.
Und vielbestaunt wird auch die florale Darstellung des heiligen Bonifatius, wie er an der heidnischen Eiche die Axt anlegt. "Schütze unser Vaterland", lautet die Inschrift des riesigen Medaillons, welches damit ein aktuelles kirchliches Jubiläum ins Spiel bringt. Viel Gebet schicken die Frommen himmelwärts.
Als es zu regnen beginnt, naht bereits das schützende Dach von St. Athanasius. Dort, vor dem Hochaltar, setzt ein kraftvolles "Te deum" den weit vernehmbaren Schlußakkord von Fronleichnam in Hattersheim.