Impressionen der St.-Athanasius-Kapelle

Die Vorgeschichte der Athanasiuskapelle

Nach der Suspendierung Pfarrer Milchs findet die Athanasiusgemeinde zunächst eine Notunterkunft im Laden einer Hattersheimer Firma. Die Suche nach einem geeigneten Meßzentrum erweist sich aber als mühsam.
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Notunterkunft im Rosengarten

Grundsteinlegung

Trotz schwieriger Finanzlage der actio spes unica schreiten die Bauarbeiten an der neuen Athanasiuskapelle in der zweiten Jahreshälfte 1981 zügig voran. Am 5. Dezember 1981 wird mit einem feierlichen Akt die Grundsteinlegung begangen.
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Grundstein der Athanasiuskapelle am 5.12.81

Weihe durch Erzbischof Lefebvre

Nach gut einjähriger Bauzeit ist die neue Kapelle in Hattersheim im Herbst 1982 fertiggestellt. Am 24. Oktober 1982 wird sie von Erzbischof Lefebvre geweiht.
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Wandlung während des Pontifikalhochamts zur Kapellenweihe

Innen- und Außenansichten

Schlicht aber würdig präsentiert sich die dem heiligen Athanasius geweihte Kapelle.
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Außenansicht

Vorgeschichte der St.-Athanasius-Kapelle

Christmette in St. Martinus

Christmette in St. Martinus

Das Ende der Hattersheimer Oase

Mit der Suspendierung Pfarrer Milchs am 18. Oktober 1979 endet die langjährige Zeit, in der die Hattersheimer Pfarrkirche St. Martinus eine Oase des katholischen Glaubenslebens und der Feier des alten Meßopfers gewesen ist. Als am nachfolgenden Sonntag der vom Bistum eingesetzte Ersatzpfarrer mit der Zelebration des Novus Ordo beginnen möchte, bleibt die Orgel stumm, die Meßdiener legen ihre Gewänder ab und ein Großteil der Anwesenden verläßt stumm das Kirchengebäude.

Da das Verhältnis von Pfarrer Milch zu seinem vorgesetzten Bischof Kempf noch immer von gegenseitiger persönlicher Hochachtung gekennzeichnet ist, wird ihm erlaubt, vorübergehend in einem Teil des Pfarrhauses wohnen zu bleiben, bis er für sich und seine Mutter eine neue Wohnung gefunden hat. Hier zelebriert er in den nächsten Wochen die Heilige Messe – und obwohl er an Sonntagen bis zu vier Messen feiert, ist nicht nur der Zelebrationsraum überfüllt, auch im angrenzenden Flur und Treppenhaus drängen sich die Menschen.

Erstkommunion in der Notunterkunft

Erstkommunion in der Notunterkunft

Die Notunterkunft im Hattersheimer Rosengarten

Während Pfarrer Milch recht bald in der Wiesbadener Oranienstraße eine neue Wohnung findet, gestaltet sich die Suche nach angemessenen Räumlichkeiten für ein Meßzentrum zunächst schwierig.

Als Notunterkunft stellt eine Hattersheimer Firma einen ehemaligen Ausstellungsraum des Geschäfts in der Straße "Rosengarten" zur Verfügung – bereits diese Unterkunft erhält den Namen "Athanasiuskapelle". Doch obwohl es gelingt, sie in aller Eile würdig herzurichten, bietet sie kaum für 100 Menschen ausreichend Platz und eignet sich allein deshalb nicht als dauerhafte Lösung.

Raumsuche in Wiesbaden und Mainz

Pfarrer Milch plant zunächst, vornehmlich in Wiesbaden oder Mainz ein geeignetes Gebäude für ein größeres Meßzentrum zu suchen, weil er es "für nicht ganz fair hält, gerade in Hattersheim unsere Sache so auffällig in Szene zu setzen" (Rundbrief vom 20. August 1982). Alle diese Bemühungen verlaufen jedoch letztlich im Sande, auch wenn Pfarrer Milch schon in seinem Rundbrief vom 5. Februar 1980 irrtümlich den erfolgreichen Erwerb eines Hauses in Wiesbaden vermeldet.

An der Baugrube der Athanasiuskapelle

An der Baugrube der Athanasiuskapelle

Die Kapelle in der Schulstraße

Eine Wende tritt ein, als die Haushälterin Pfarrer Milchs und ihre Schwestern der actio spes unica einen Großteil des Grundstücks hinter ihrem Haus in Hattersheim in Erbpacht anbieten. Der Magistrat genehmigt die Errichtung einer Kapelle im Garten der Schulstraße 7 zunächst nur mit einem Flachdach, läßt später aber auch ein Spitzdach zu, das zum würdigen äußeren Erscheinungsbild der Kapelle erheblich beiträgt.

Bereits im Rundbrief vom 27. August 1980 berichtet Pfarrer Milch von seinem Sinneswandel: "Mittlerweile ist es klar, daß das künftige Meßzentrum im Raume Hattersheim sein wird. Zuerst hatten mich Erwägungen menschlicher Vornehmheit von dem Gedanken abgehalten. Jetzt weiß ich – nach reiflicher Güterabwägung – daß es Gottes Wille ist und daß ich es den treu gebliebenen Hattersheimern schulde, dort meine Tätigkeit fortzusetzen – in größerem Rahmen selbstverständlich. – Hattersheim liegt für alle Interessierten aus Stadt und Land verkehrsmäßig günstiger und hat mehr Chancen als Wiesbaden oder Mainz." —

So kommt es, daß in Hattersheim bis zum heutigen Tag ohne nennenswerte Unterbrechung das Heilige Meßopfer im tridentinischen Ritus gefeiert wird.

TEXT Rundbrief 5. Februar 1980 (Das Haus in Wiesbaden)
TEXT Rundbrief 27. August 1980 (Entscheidung für ein Meßzentrum in Hattersheim)
TEXT Rundbrief 20. August 1982

Grundsteinlegung der St.-Athanasius-Kapelle

Rohbau

Rohbau

Die Finanzierung der Kapelle

Ist 1980 bereits die Standortsuche für ein angemessenes Meßzentrum eine sehr mühsame Angelegenheit gewesen, so stellt die Finanzierung der geplanten Kapelle Pfarrer Milch und die Verantwortlichen der actio spes unica vor nahezu unüberwindliche Probleme. Der zu diesem Zeitpunkt praktisch völlig mittellose und von unregelmäßigen Spendenzahlungen abhängige Verein muß binnen kürzester Zeit ungefähr eine halbe Million D-Mark aufbringen, damit der Kapellenbau nicht bereits in den Ansätzen steckenbleibt.

Erst nachdem zwei Mitglieder der actio eine Bürgschaft in erheblicher Höhe hinterlegen, für die sie gegebenenfalls mit ihrem Privatvermögen haften müssen, ist schließlich eine einzige Bank bereit, das für sie immense Wagnis einzugehen, einen Baukredit zu gewähren – sie verlangt dafür aber einen hohen Risikozinssatz auf die Hypothek.

Vortrag der Grundsteinurkunde

Vortrag der Grundsteinurkunde

Bettelbriefe

Die drückende Schuldenlast und immer wieder akute Geldnöte spiegeln sich dann auch in fast allen spes-unica-Rundbriefen Pfarrer Milchs ab 1980 wider: Unermüdlich drängt und nötigt er die zu Spenden fähigen Anhänger zu immer höheren Zuwendungen. Auf der anderen Seite ist er währenddessen bemüht, diejenigen, welche beim besten Willen zu keinem finanziellen Opfer fähig sind, nicht als Mitglieder zweiter Klasse erscheinen zu lassen:

"Lassen Sie mich auch noch die folgende Selbstverständlichkeit mit Nachdruck betonen: Ich weiß, daß sehr viele von Ihnen einfach nicht imstande sind, auch nur im kleinen Umfange Geld zu spenden. Geldspenden werden von niemandem 'erwartet', niemand wird darauf angeschaut, geprüft, vermerkt, ob er spendet oder nicht. Die Spenden sind absolut freiwillig. Weder direkt noch indirekt wird der geringste moralische Druck ausgeübt. Es gibt bei uns keine 'spendenden' und keine 'nichtspendenden' Mitglieder. (...)

Füllung der Zeitkapsel

Füllung der Zeitkapsel

Aber nun verübeln Sie mir bitte nicht, daß ich wie ein aufdringlicher und unersättlicher Bettler wiederum und wiederum Ihnen zur Last fallen und diejenigen, die dazu in der Lage sind, anflehen muß: Bitte, bitte spenden Sie weiter! Bitte, bitte spenden Sie noch mehr! Ich weiß, ich bin unverschämt, aber ich bin es angesichts der Notwendigkeit und bin es im Vertrauen auf SEIN unendliches Erbarmen und in Vertrauen auf Ihr Verstehen, Ihre Hochherzigkeit und unser gemeinsames Interesse." (Rundbrief vom 5. Februar 1980)

Trotz zahlreicher und selbstloser Spenden bleibt die Finanzlage der actio spes unica während der gesamten achtziger Jahre äußerst prekär. Und noch unmittelbar nach Pfarrer Milchs Ermordung im Jahr 1987 muß seine Schwester mit einem zinslosen Kredit einspringen, um eine existenzbedrohende Mittelknappheit des Vereins abzuwenden.

Hammerschlag

Hammerschlag

Rohbau und Grundsteinlegung

Ungeachtet der finanziellen Probleme schreitet in der zweiten Jahreshälfte 1981 der Rohbau der Athanasiuskapelle zügig voran, so daß Pfarrer Milch bereits im Rundbrief vom 11. November 1981 berichten kann:

"Beiliegend sehen Sie zwei Bilder. vom Baubeginn vor gut einem Monat. Schon ist ausgehoben. Schon ist die Dreiteilung des Souterrain erkennbar: Raum für die Jugend, Raum für die Frauen, Raum für die Männer. Mittlerweile sind wir weit über das hinausgekommen, was die Bilder zeigen: Das Kellergeschoß ist herausgemauert, der Isolierputz angelegt und gestrichen, die Kellerdecke gegossen. Am Samstag, dem 5. Dezember 1981, wird die feierliche Grundsteinlegung sein, und zwar um 10.00 Uhr."

Grundsteinurkunde

Grundsteinurkunde

Die Grundsteinurkunde

Während der Feierlichkeit zur Grundsteinlegung trägt Pfarrer Milch den Text der von ihm verfaßten Urkunde vor:

"Im Jahre des Heils Neunzehnhunderteinundachtzig, am fünften Dezember, wird dieser Grundstein gelegt zur Kirche, die dem heiligen Glaubensstreiter Athanasius geweiht werden soll. Es ist das einhundertelfte Jahr nach dem letzten gültigen, dem Vatikanischen Konzil, das sechsunddreißigste Jahr nach dem Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und des II. Weltkrieges, das einunddreißigste Jahr nach der Verkündigung des Dogmas von der leiblichen Aufnahme der allerseligsten Gottesgebärerin in den Himmel, das sechzehnte Jahr nach dem Ende der unseligen dreijährigen Versammlung im Vatikan, die fälschlich das II. Vatikanische Konzil genannt wird und die Katastrophe auslöste, durch welche den offiziellen Innenraum der römisch-katholischen Kirche bis zur Stunde eine Fremdherrschaft belagert mit antichristlicher Weltanschauung und Absicht.

Grundstein der Athanasiuskapelle

Grundstein der Athanasiuskapelle

Diese Katastrophe zwingt uns, die treugebliebenen römisch-katholischen Christen aus Hattersheim und anderen Gegenden Deutschlands, zum Bau dieser Kirche durch den Lenker der actio spes unica, Bewegung Einzige Hoffnung, Johannes Philipp Milch, über den als Pfarrer der Pfarrgemeinde St. Martinus zu Hattersheim 1 vor drei Jahren eine ungültige Suspendierung ausgesprochen wurde und der sich mit seiner Bewegung dem Athanasius unserer Zeit, Erzbischof Marcel Lefebvre, in unbeirrbarer Gefolgschaft verbindet.

Gegeben zu Hattersheim 1, am 5. Dezember 1981 (Johannes Philipp Milch)"

Die Weihe der St.-Athanasius-Kapelle

Fertigstellung des Meßzentrums

Nach gut einjähriger Bauzeit ist im Herbst 1982 das Meßzentrum der actio spes unica in der Hattersheimer Schulstraße fertiggestellt. Es besteht aus dem Kirchenraum für ungefähr 150 Personen sowie drei Versammlungsräumen für Frauen, Männer und Jugend im Keller. Im Rundbrief vom 20. August 1982 bedankt sich Pfarrer Milch bei den zahllosen Spendern, die die Errichtung ermöglicht haben:

"Ewiger Dank sei Ihnen allen dafür gesagt – im Namen unseres dreifaltigen Gottes, unserer heiligen römisch-katholischen Kirche, der St.-Athanasiusgemeinde, der ganzen actio spes unica und in meinem eigenen Namen!!!

Allerheiligenlitanei

Allerheiligenlitanei

Ewiger Dank auch allen, die nicht spenden können, für ihre Gebete!! Ewiger Dank allen, deren Krankheit Ihnen vieles Beten verwehrt, für ihr inneres Einstehen für die katholische Sache!!! Allen sei das große Vergelt's Gott gesagt!!!"

Um so mehr schmerzt es Pfarrer Milch, den großen Teil der Spender nun auffordern zu müssen, gerade der Kirchweih fernzubleiben:

"Aber um Ihretwillen muß ich Sie bitten und beschwören, an diesem Tage nicht zu kommen! (...) Die St.-Athanasiusgemeinde allein umfaßt 400 Gläubige. Der Kirchenraum faßt mit Stehplätzen 250 Personen. Durch Lautsprecher wird die heilige Handlung nach außen übertragen werden. Aber der Platz draußen wird von Autos besetzt sein müssen, weil er dafür amtlich vorgesehen ist durch Auflage, und allerhöchstens für 200 Menschen ausreichen."

Weihe

Weihe

Der Tag der Kirchweih

Ein bitteres, aber – wie sich am Tag der Kirchweih erweist – notwendiges Anliegen: Denn trotz dieser beschwörenden Worte ist der Kirchenraum am 24. Oktober völlig überfüllt. Und viele wollen wenigstens auf dem Außenhof die Gelegenheit nutzen, den großen Erzbischof Marcel Lefebvre aus der Nähe zu sehen.

Nur mühsam können sich die Zelebranten einen Weg durch die Menschenmassen bahnen. Die Kirchweih-Liturgie beginnt mit Psalmen und der Allerheiligenlitanei. Danach führt der Erzbischof die vorgeschriebenen Riten zur Weihe des Kirchengebäudes durch.

Oratio

Oratio

Die Konsekration des Altares

In einer aufwendigen Prozedur nimmt Erzbischof Lefebvre anschließend die Weihe des Altares vor. Die Bedeutung der einzelnen heiligen Handlungen erklärt er später in seiner Predigt:

"In dieser Konsekration ist die ganze Bedeutung unseres Glaubens enthalten: Der Altarstein enthält das Kostbarste unserer heiligen Religion, das Teuerste, das Edelste. Er stellt nämlich Jesus Christus selbst dar.

Und Sie konnten beobachten, welche Ehrfurcht die Kirche der Altarkonsekration beimißt. Welche Ehrfurcht, welche Sorgfalt sie vom Bischof verlangt bei dieser heiligen Handlung. Mit welcher Ehrfurcht der Bischof die Kreuze zeichnet. Er benützt Gregorianisches Wasser, das alle Sakramente darstellt. Er zeichnet fünf Kreuze auf den Altar. Und er verbrennt auf diesen fünf Kreuzen Weihrauch. Er entzündet eine Flamme.

Sie bemerken sehr wohl, was hiermit dargestellt ist: Die fünf Wunden unseres Herrn und Heilandes. Sein Kostbares Blut, das Er für uns vergossen hat. Und durch diese Seine Geheimnisse wird uns die Gnade erworben, die uns zum ewigen Leben führen soll."

Grußwort

Grußwort

Grußwort von Pfarrer Milch

Der Weihe der Kirche und des Altares schließt sich ein Pontifikal-Hochamt an. Mit einer kurzen Grußbotschaft heißt Pfarrer Milch Erzbischof Lefebvre in Hattersheim willkommen:

"Euer Exzellenz, hochwürdigster Herr Erzbischof!

Im Namen der Gemeinde des heiligen Athanasius begrüße ich Sie hier in unserem neuen Zentrum, in unserem Kirchlein, das dem großen Kämpfer für den katholischen Glauben geweiht ist. Ich versichere Ihnen, die Herzen aller schlagen Ihnen entgegen, der Anwesenden und der unter Trauer Abwesenden. Wir, die Inhaber und Verwalter der katholischen Wahrheit und der katholischen Geheimnisse versichern Ihnen, daß wir dem von Ihnen gewiesenen einzigen katholischen Weg immer die Treue halten werden und daß wir von demütigem und dankbaren Stolz erfüllt sind dafür, daß es Sie gibt und daß Sie unter uns weilen. Wir danken Ihnen für die Weihe dieses Gotteshauses, das trotz seiner äußeren Kleinheit ein großes Zeichen der Hoffnung unseres künftigen Sieges ist, des katholischen Sieges an unserem katholischen Tag. Amen."

Predigt des Erzbischofs

Predigt des Erzbischofs

Predigt des Erzbischofs

In seiner Predigt beklagt Erzbischof Lefebvre die Herabwürdigung der Kirche vom Haus Gottes zum "Haus des Volk Gottes". Er erinnert an die Bedeutung des Altarsteins, welche in der modernen Kirche zunehmend aufgegeben wird. Er brandmarkt dies als eine Verleugnung nicht nur des Neuen, sondern sogar des Alten Testaments, werden doch bei der Präfation während der Altarweihe die Opfer Abels, Abrahams und Moses' erwähnt, die das Kreuzesopfer Christi auf dem Kalvarienberg erschließen.

Der Erzbischof beendet seine Predigt mit der Aufforderung, wie die Gottesmutter Maria ihrem göttlichen Sohn der Kirche in der Stunde der Verlassenheit die Treue zu halten:

"Wir haben zu Beginn dieser Kirchweih die Allerheiligenlitanei gesungen. Und nachdem wir die allerheiligste Dreifaltigkeit selbst angerufen haben, haben wir die allerseligste Jungfrau Maria zu Hilfe gerufen. Sie ist präsent, sie ist gegenwärtig, mitten unter uns. (...) Wir preisen sie in der Lauretanischen Litanei als die 'Virgo fidelis', die getreue Jungfrau. Sie blieb in ihrem ganzen Leben treu ihrem göttlichen Sohne, sie blieb treu auch in der Stunde Seines Opfers. Und wir wollen sie anrufen, daß auch wir heute Christus und seiner Kirche die Treue halten.

Wandlung

Wandlung

Die Passion der Kirche

Die Kirche erlebt eine furchtbare Passion. Wir erleben die Stunde der Finsternis. Die Hirten haben unseren Herrn verlassen. So wie die Apostel unter dem Kreuze geflohen sind und den Herrn alleine ließen. Nur die allerseligste Jungfrau Maria und der heilige Johannes standen unter dem Kreuz. Und so wollen auch wir keine falschen Hirten sein, die das Kreuz fliehen und unseren Herrn im Stich lassen, Ihn verraten. Wir wollen auch keine falschen Gläubigen sein, die nicht bei unserem Herrn ausharren, sondern wir wollen unserem Glauben treu bleiben. Wie damals am Kreuz der Herr ganz verlassen starb, bedeckt mit Wunden, Sein Leichnam blaß und starr am Stamme des Kreuze hing, so scheint Er heute fast von der Erde ganz verschwunden, so scheint Er heute fast gestorben zu sein.

Absolution

Absolution

Ausharren in der katholischen Treue

In dieser Passion der Kirche wollen wir treu bleiben und für uns die Gnade der Treue erbitten. Und selbst wenn uns dies Verfolgung kosten sollte, ja selbst wenn wir unser Blut hingeben müßten für unseren Herrn. Wir wollen in Treue ausharren. Und wir wollen heute die Muttergottes bitten, daß wir dieser Treue, der katholischen Treue, standhaft bleiben bis an unser seliges Ende. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen."

TEXT Rundbrief vom 20. August 1982
CD Weihe der Athanasius-Kapelle  (Bestellnr.: 1982.ATHANASIUS)
CD Pontifikalamt zur Kapellenweihe  (Bestellnr.: 1982.PONTIFIKALAMT)

Außen- und Innenansichten der St.-Athanasius-Kapelle

 

Symbol des Widerstands

Schlicht, aber würdig, präsentiert sich die St.-Athanasius-Kapelle in Hattersheim. Zwar kann einerseits zur Ehre Gottes überhaupt nicht genug Pracht und Glanz entfaltet werden, andererseits wird Prachtentfaltung oft zum Selbstzweck der Menschen. Und gerade durch die eigentlich aus der finanziellen Not geborene Schlichtheit repräsentiert die Kapelle das Vorübergehende ihrer Existenz, die Entschlossenheit der Gläubigen der Athanasiusgemeinde, sich nicht behaglich einrichten zu wollen, sondern dafür zu kämpfen, wieder in ihre wiedererrichtete katholische Kirche, nach St. Martinus und in die anderen Heimatgemeinden zurückkehren zu können.

Altar

Altar

Platz für 120 Menschen

Der Innenraum der Kapelle ist durch das Bemühen gekennzeichnet, möglichst jeden Quadratmeter sinnvoll zu nutzen, um eine möglichst große Anzahl Menschen aufzunehmen. Eine besonders schmerzhafte Konzession für dieses Ziel ist die Lage des Altars: Viel zu nahe ist er dem Volk, wo er doch eigentlich in heiliger Entrücktheit stehen sollte.

So finden 120 Gläubige ohne zu große Enge einen Sitzplatz – trotzdem wurden zu Pfarrer Milchs Zeiten an Hochfesten in beiden Vormittagsmessen auch die Stehplätze knapp.