"Der Mensch wird zum austauschbaren Objekt". Sein Genom,
d.h. die Gesamtheit seiner individuellen Erbfaktoren, erklärt die
UNESCO zum grundlegenden Bestandteil des gemeinsamen Erbes der
Menschheit. Vertreter aus Wissenschaft, Politik und
Nichtregierungsorganisationen diskutieren aus Anlaß der vom
Europarat vorgelegten "Menschenrechtskonvention zur
Biomedizin" das Problem zwischen Menschenwürde und Bioethik
der Gegenwart.
Seit Dolly, dem geklonten Schaf aus England, sucht die
Naturwissenschaft verstärkt um Rechtfertigung. Was kommt auf den
Menschen zu? Moderne Fortpflanzungsmedizin, Embryonenforschung,
Genmanipulation, "fremdnützige Forschung an
Nichteinwilligungsfähigen", natürlicher Tod oder medizinisch
definierter Hirntod: Die Erfahrung der Geschichte und heute
feststellbare Weiterungen forscherischen Denkens sind Kern der
Reflexion eines internationalen Symposiums. "Forschung ist zu
einem Angriff auf die Natur geworden. Die einzige Alternative wäre die wirklich religiöse Frömmigkeit."