Rundbrief vom 25. Juni 1983
Meine lieben Brüder und Schwestern in der actio spes unica!
Von ganzem Herzen grüße ich Sie alle – im Namen des durchbohrten, für einen jeden von uns blutenden Herzens des Gottmenschen, in dessen Zeichen dieser Monat steht.
München liegt hinter uns. Es war für alle, die dabei waren, eine starke Blutzufuhr, eine Erneuerung des Geistes und der heiligen Hoffnung, eine Festigung der unbedingten Entschlossenheit. Ich weiß, daß viele sich lange und innig unter Opfern dem Gebet hingegeben haben. Gewiß gingen Gnadenströme aus von dem monumentalen Ereignis. Die Weihe an das Unbefleckte Herz der Miterlöserin wurde von allen Anwesenden durch den Mund des Hochwürdigsten Herrn Erzbischofs vollzogen, und S. Exzellenz hat zwar mit Recht darauf hingewiesen, daß er mit dieser Wiederholung der von Papst Pius XII. 1942 vorgenommenen Weihe sich keine päpstliche Autorität anmaßen wolle, sondern im Namen des großen Papstes zu handeln gedenke – andererseits aber ist ein solcher Akt auch ein Ausdruck unserer katholischen Kompetenz und zwar in der Gefolgschaft Lefebvres einzigen Kompetenz für das eine und ewig-gültige Erbe, das der Herr Seiner Kirche und ihren zweitausend Jahren und ihrer ganzen Ewigkeit hinterlassen hat. Mit der Weihe an das Innerste, welches Maria kennzeichnet, an ihre ganz reine Hingabe an das Angebot des göttlichen Bräutigams haben wir einen unbegrenzten Grund zu unbegrenzter Hoffnung auf das unendliche und absolute Erbarmen, das alle Verbrechen dieser Welt unendlich überragt und in Seinem Lichte zu verschlingen vermag. Unser Vertrauen in das WUNDER der WENDE kann gar nicht verwegen, gar nicht tollkühn genug sein wie auch unser Vertrauen in die vergebende und heilende Güte des Herrn, der Deine und meine Sünden tilgt, und wären sie zahlreich wie der Sand am Meer und grauenvoll wie die bodenlosen, chaotischen Abgründe. Dieses tollkühne Vertrauen, dieser heilige Trotz, dieses DENNOCH, himmelhoch aufgerichtet in unserer Seele, ist ganz gewiß kein vermessenes Vertrauen – keine Angst! Das vermessene Vertrauen will gar nicht das Erbarmen um des Erbarmens willen, sondern als Rückendeckung für die eigene Sünde um der Sünde willen. Du brauchst also keine Furcht zu haben: Je größer die Hoffnung, desto gewisser die Erfüllung, da die Hoffnung als Gottes eigene Kraft ihre eigene Verwirklichung gebiert.
Möge so München weiter wirken in Dir und in mir – die gewaltigen Vollzüge des heiligen Opfers, die überwältigende Lichterprozession, die Intensität der Gebete, die wegweisenden Worte des Erzbischofs und die notwendigen und bezwingend-unwiderleglichen Klarstellungen von Herrn Dr. Rudolf Krämer-Badoni – schließlich, wie gesagt, als Höhepunkt die Weihe an das Unbefleckte Herz der Allerseligsten Jungfrau! —
"Brüder, seid nüchtern und wachsam!", mahnt uns der erste Papst, "Der Widersacher, der Teufel, geht einher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge!"
Wenn ich oben von der einzigen Kompetenz für das Katholische spreche, welche in der Gefolgschaft des Erzbischofs gegeben ist, so meine ich, daß diese Zuständigkeit nur dort verwirklicht ist, wo sich die Geister seiner verkündenden Kraft zuwenden. Kompetenz = Zuständigkeit = zuverlässige Ausübung von Gott verbürgten Rechtes, Gottes Wahrheit in Gottes Sinn beständig zu predigen und zu vertreten. Das Recht auf diese Zuständigkeit ist auch dem 'regierenden' (in Wahrheit leider nicht regierenden) Papst und den Bischöfen gegeben. Nur üben sie dieses Recht nicht aus, machen von ihm keinen Gebrauch, so daß sich keine Zuständigkeit ergibt und entfaltet. Hier und da, gelegentlich, werfen sie mal einen katholischen Farbklecks in die Landschaft. Aber sie bilden kein Gegengewicht des Einen, was not tut. Sie verweigern tatsächlich ihre Amtsausübung. Sie halten Konferenzen ab, treffen sich mit 'Projektgruppen' und lassen sich von deren Arbeitseifer beeindrucken, entrüsten sich über diesen oder jenen Exzeß, schauen bei Firmungsreisen in die 'leuchtenden Augen' liedersingender Kinder und nähren ihr Hirn mit Dauerdrogen von Selbstbeschwichtigung.
Keine Spur von unerbittlicher Nachfrage, wie es mit dem katholischen Glauben stehe, kein unnachsichtiges Bestehen auf den unfehlbaren Glaubenssätzen, kein Überdenken der antichristlichen Ideologie, der legitimen Mutter jener unseligen 'Liturgiereform', des größten Unglücks unseres Jahrhunderts und der ganzen christlichen Jahrtausende, kein Aufbegehren im Namen des Gottmenschen: Gerade das, weswegen sie Bischöfe sind, versäumen sie ohne Unterlaß und in beharrlicher Dauer, die auch von den oben bezeichneten katholischen Gelegentlichkeiten nicht unterbrochen, sondern nachgerade bestätigt wird – 'helle' Kleckse machen das Kontinuum des schwarzen durchgängigen Hintergrundes noch deutlicher und sich selbst um so unglaubwürdiger und lächerlicher. Nichts dümmer, als sich über solche punktuellen Ausnahmen zu freuen und von "immerhin doch wenigstens" zu reden. Diese "Immerhin-doch-wenigstens" machen alles nur noch schlimmer, peinlicher, verlogener und abstoßender!
Ich sage: "Aber sie bilden kein Gegengewicht des Einen, was not tut." Was heißt "Gegengewicht"? Der heilige Johannes sagt: "Brüder, habt nicht lieb die Welt und was in ihr ist! Denn alles in der Welt ist Augenlust, Fleischeslust und Hoffart des Lebens." "Welt" heißt hier die falsche Gesinnung, welche den Menschen bewegt, seine eigene Welt aus eigenen Kräften von unten her, von Fortschritt zu Fortschritt, aufzubauen und eine bessere, immer vernünftigere, gesprächsfähigere, tolerantere, friedfertigere "Menschheit" zu bilden, also ein Menschheitskollektiv zu gestalten nach einem von unten her entworfenen Plan. "Welt" heißt auch im primitiveren Sinne der Wille des einzelnen Menschen, die "paar Jahre" seines Erdenlebens gründlich auszukosten im Sinne hemmungsloser Inanspruchnahme von Genuß, Macht, Ansehen und Besitz. "Welt" heißt auch die schaurige Genügsamkeit der "Rechtschaffenen", die's zufrieden sind, wenn sie in unangefochtener "Normalität" – ohne Begeisterung für die Sinnfragen des Lebens – ihr Dasein im runden Kreise durchdämmern und beenden. Daß der allergrößte Teil der Menschen so oder so von der Haltung gezeichnet ist, die der heilige Paulus "Fleisch" und der heilige Johannes "Welt" nennen, bestimmt Gott zunächst zu der Respektierung des freien Menschenwillens: "Gut – seht ihr zu!" Dann aber geschieht es, daß Er die gesammelte Bosheit der Menschen gegen Sich wendet, da Er Mensch wird und die Ihm zugefügte Schmach und den Ihm angetanen Mord denen zum Heile gereichen läßt, die Ihn morden, dadurch, daß sie Ihn morden – wenn sie nur dies Angebot des absoluten Erbarmens wollen. Von nun an steht nicht mehr die sündhafte Tat zwischen Gott und dem Menschen, weil er Sich unser erbarmt nicht obwohl, sondern weil wir sündigen. Das Erleiden ungerechter Zufügung ist göttlich geworden, und wer zu dieser grenzenlosen Gewalt Seiner Liebe Ja sagt, ist erlöst im Bruchteil einer Sekunde – im Bußsakrament hat dies seine stärkste Auswirkung – und ist in ihm, mit ihm und durch ihn in der Lage, ertragene Mühe und erlittenen Schmerz zur Quelle unabsehbarer Gnadenströme zu machen, die in die Welt hineingehen.
Seitdem gibt es das Gegengewicht.
Es besteht in der Macht des erlösten Menschen und in der Gegenwart der Heilsgeheimnisse auf Erden, also in den Sakramenten, und in der verkündeten einzigen Wahrheit, welche imstande ist, Eliten der Einweihung und des gottmenschlichen Bewußtseins zu schaffen.
Dieses Gegengewicht ist erstmals in der Geschichte seit über 20 Jahren ausgefallen, wenn man von denen absieht, die in der Gefolgschaft des Erzbischofs wirken.
Die Welt aber ohne das große Gegengewicht, das sich in der offiziell als katholische Kirche sich darstellenden Institution darstellt, hängt hoffnungslos ins Nichts. Das Gleichgewicht, die mühsame Balance durch das Gegengewicht des Gottmenschentums bzw. der katholischen Kirche – beides ist das gleiche – ist heute weggefallen. Darum drohen Katastrophen noch nicht dagewesenen Ausmaßes. Es muß dies kein Atomkrieg sein, auch nicht unbedingt die Versteppung Europas. Es genügt der galoppierende Verfall des Bewußtseins von dem, was der Mensch ist seinem Wesen nach, die Zerrüttung der Familien, die Lust am Negativen, der Häßlichkeitskult, die Gier, zu vertieren unter dem trügerischen Vorzeichen von Mündigkeit und Emanzipation, der millionenfache Kindesmord im Mutterschoß – kurz der Endspurt zur vermanschten Ein-Welt der Eintagsfliegen ohne Tradition und ohne Geschichte, ohne Staunen, ohne die Ehrfurcht, ohne die heilige Naivität, das Mal der Genies. Eine persönlichkeitshassende, eingeebnete Welt im Zeichen der Gleichmacherei mit wachsenden Massen stöhnender und verzweifelter, halt- und ratloser Psychopathen: das ist das Bild der heranrollenden Katastrophe, des rasenden Verderbens.
Ich übertreibe mit keiner Silbe.
Spüren Sie, meine lieben Brüder und Schwestern, welche Verantwortung auf uns liegt, dem aufbewahrten und aufgesparten REST, der berufen ist, die Bedingungen zu schaffen für die große Wende, den sichersten aller sichersten Termine!!! WIR nun haben Gegengewicht zu sein in dieser ödesten Phase der katholischen Geschichte, damit noch ein Minimum von Geistatmosphäre erhalten bleibt, in welcher die Wende gedeihen wird und gedeihen kann.
Friedrich Nietzsche, Atheist seines Zeichens (er wähnte, es zu sein), dennoch vom Geiste inspiriert und zu prophetischer Schau befähigt ("Der Geist weht, wo Er will" – Er geht nur von der katholischen Kirche aus, landet aber auch anderswo und sucht seine Medien, wo Er will. Darüber ist viel zu sagen, was ich vielleicht zu anderer Zeit tun werde.), ruft mit Blick auf das 20. Jahrhundert, das Jahrhundert der Heraufkunft des Nihilismus: "Die Wüste wächst; weh dem, der Wüsten birgt!" Und an anderer Stelle: "Dies Heute ist des Pöbels!" –
In ihrem ganzen Gebaren hat sich die katholisch-kirchliche Offizialität, also diejenigen, welche für das offizielle Erscheinungsbild der katholischen Kirche verantwortlich sind, dem Pöbelgeist der allgemeinen Emanzipation, der Gleichmacherei, des Kollektivismus, der Zerstörung der Scham, d.h. der Entsakralisierung, des Fortschrittsglaubens, des "universalen Heilsoptimismus", der "Beitrags"-Ideologie ("mit allen Vertretern jeglicher Weltanschauung, einschließlich des Bolschewismus, muß die katholische Kirche zum richtigen Aufbau der Welt zusammenarbeiten" – siehe "Konzil") angeglichen. Die Beherrscher des besetzten Innenraumes sind die neomodernistisch-progressistischen Professoren und eine gewisse journalistische "Avantgarde"; die Beherrschten sind Papst und Bischöfe, deren objektiv kriminelles (im Sinne seelenmörderisch-verbrecherischen Unterlassens) Treibenlassen und Mitmachen um so entsetzlicher ist, als es sich tatsächlich um gültigen Papst und gültige Bischöfe handelt. Ihre freiwillige Unterwerfung unter das Regime der arroganten, ehrfurchtslosen und glaubenslosen Professoren ist auf eine geheimnisvolle Suggestion des Satans und seiner Dämonen zurückzuführen und natürlicherweise nicht zu erklären. Das mysterium iniquitatis (Geheimnis der Bosheit) offenbart wie noch nie seinen grausigen Umfang.
Um es übrigens zum x-ten Male zu sagen: Der Stuhl des Petrus wäre nur dann unbesetzt, wenn sein momentaner Inhaber ihn usurpiert hätte mit der bewußten Absicht, die Kirche zu zerstören. Die Bischöfe, die ihm unter diesem Aspekt gehorchen, wären mithin keine wahren Bischöfe im katholischen Sinne, sondern formale Häretiker und Schismatiker. Damit hätte die katholische Kirche dort, wo sie sich als solche kontinuierlich darstellt, objektiv zu bestehen aufgehört, und die Verheißung "Die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen" hätte sich nicht erfüllt. – Seinshaft in der Tat ist es noch die katholische Kirche, deren Wesenseigentum vorübergehend hinter ein verfälschendes Vorzeichen geraten ist und mißbraucht wird. Das heißt: der 'Boden' der Kirche ist besetzt. –
Die Verfälschung wird seitens des offiziellen Raumes repräsentiert; von unserer Seite wird in seiner Reingestalt repräsentiert, was verfälscht wird. Hier liegt der wahre Grund zu höchster Aufregung und Empörung; und diese Empörung, über welcher wir die Sonne nicht untergehen lassen, möge einer der auslösenden Faktoren unserer Hoffnung sein. —
Da gibt es den Film "Das Gespenst". In der Tat vermag gemeinste Phantasie sich nichts Gotteslästerlicheres, Dümmeres und Perverseres vorzustellen. Aber, meine Brüder und Schwestern, können Sie sich in der Tat wundern, daß seitens der Bischöfe nur ein kleines Brummerchen erfolgt, daß maßgebende CDU-Leute (wie Oberbürgermeister Wallmann von Frankfurt) die Sache unter dem Aspekt der "Meinungsfreiheit" betrachten?! Wieso wundert man sich?! Kann anderes erwartet werden?! Kann eine sich christlich nennende Partei noch um die ewigen Maßstäbe wissen, wenn der offizielle kirchliche Hintergrund verschwunden ist?! Noch verbrecherischer als der in sich verbrecherische Film ist objektiv das Gebaren derer, die für den offiziellen Raum der Kirche heute verantwortlich zeichnen: Hier ereignet sich der schlimmere Seelenmord.
Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang auf zwei Aussagen kommen, die mir wichtig erscheinen:
1.) Kann sich ein wahrer Katholik heute noch mit der "C"DU identifizieren? Antwort: nein. Mitglied wird er nicht sein dürfen. Sonst setzt er sich gleich mit einem Unternehmen, welches den Menschenmord im Mutterschoße bejaht. – Wie aber ist es mit dem Wählen? Hier liegt die Sache anders. Wählen heißt nicht, sich mit einer Partei identifizieren bzw. einverstanden erklären. Wählen heißt, Politik treiben und das kleinste Übel bevorzugen nach seiner Sicht. Also: CDU wählen – ja! CDU-Mitglied sein – nein.
2.) Soll bzw. darf die katholische Kirche sich je mit einer Partei oder überhaupt einer bestimmten Staatsform identifizieren? Antwort: nein. Einzig dem staatenlosen Zustand, der mit einem totalitären Regime gegeben ist, hat sie zu widersprechen. – Sie hat sich nie in konkrete Politik zu mischen, wohl aber die souveränen Richtweisungen zu geben, deren allein sie fähig ist. Denn sie allein hat die Überschau über die Zusammenhänge und somit die Kraft, Werte und Dinge zu deuten. Sie hat angesichts bestimmter Handlungen oder Unterlassungen ihr Urteil zu geben, weil sie, wenn anders sie sich selber lebt, auf jener Höhe steht, von der aus sie alles beurteilt, ohne von jemandem beurteilt werden zu können. Jeder katholische Christ hat zu lernen und zu fordern, belehrt und eingeweiht zu werden, um der katholischen Überlegenheit über alles, was nicht katholisch ist, teilhaftig werden zu können.
Hier setzt ein, was vom Laien zu sagen ist. Der gläubige Christ, also im Sinne des wahren Christseins der katholische, wird "Laie" genannt, wenn er kein Priester ist. Das heißt gewiß nicht, daß seine Erkenntnis der geoffenbarten Wahrheiten niedrig zu halten wäre. Im Gegenteil: Laie kommt vom griechischen Laos = das Volk. Laie im katholischen Sinne heißt also Glied des Gottesvolkes. Der Priester ist dazu da, als Mystagoge, als Führer in die Welt der Mysterien, die Laien von Einsicht zu Einsicht zu führen in der Kraft des Heiligen Geistes.
Ein Laie, welcher der WEISHEIT inne ist, wird sich hüten, in allen Dingen "Meinungen" zu haben. Er ist vorsichtig und, wie der heilige Apostel Jakobus sagt, schnell im Hören und langsam im Urteilen und Reden. – Wenn ich den einen oder anderen vor "Meinungen" warne, weil er mir fertige und unausgegorene, an der Wahrheitsfülle nicht gewogene und gemessene Ansichten vorsetzt, bekomme ich zuweilen die Antwort: "Wenn wir keine Meinungen haben sollen, wozu gibt es dann Schulen?!" Ich antworte: "In massiven Dingen sollst Du nicht nur meinen, sondern Überzeugungen hegen. Mit Bezug auf die fundamentalen Wahrheiten der Offenbarung bist Du gewiß urteilsfähig. Aber in theologisch nicht so rasch faßbaren Fragen höre auf die, welche es von ihrer geistigen Herkunft her besser wissen: Leider ist seit Jahrhunderten weithin – von Ausnahmen abgesehen – unterblieben, was absolut notwendig ist: die Einführung der Gläubigen in die Tiefen der Geheimnisse. Nach der Schule fängt für den mündigen katholischen Christen erst das Lernen an, wenn Gottes Wille geschieht."
Immer wieder höre ich: "In diesem oder jenem Punkte ist der und der anderer Meinung als Sie und mit Ihnen gar nicht einverstanden." Meine Brüder und Schwestern, merken Sie sich das Kriterium wahrer Mündigkeit, die gleich ist mit dem vom Herrn geforderten Kindsein: Nicht meinen, sondern fragen! —
Nun werde ich in Kur gehen und anschließend das Zeltlager der Jugend zu betreuen haben. Vom 17.6.1983 bis zum 15.7.1983 lagert alle Post, also alle Briefe, Karten einschl. Einschreibe- und Eilbriefe im Gebäude der Hauptpost zu Wiesbaden. Schreiben Sie also besser in dieser Zeit nicht!
Daß ich meinen Kuraufenthalt möglichst geheimhalte, können Sie gewiß verstehen. Leider brauche ich dringend Erholung.
Bis zum 1. August betreue ich dann das Zeltlager. Irgendwelche postalischen Antworten werden Sie also vor August nicht erwarten können, und Sie wissen ja, daß angesichts meiner Arbeitsfülle nur ganz dringende Sachen von mir beantwortet werden können! —
Wiederum muß ich lästig werden mit der dringenden Bitte, zu spenden! Ich kann Ihnen gar nicht genug danken für die überwältigende Hochherzigkeit so Vieler!!!
Zwar, wie schon oft geschrieben, erwarte ich keine Spenden. Meine Kartei ist keine Fördererkartei, sondern die Kartei der Anhänger und Interessenten. Jeder gilt gleich. Keiner, der nicht spendet, wird darauf angesehen! Jedem bin ich gleich dankbar – schon der Gebete wegen. Ich bitte um Spenden, aber ich erwarte sie von niemandem, geschweige denn, daß ich sie fordere. Aber eben bitte ich inständig: Da wir noch viele Schulden haben und viele Verpflichtungen, lassen Sie nicht nach in Ihrer Großzügigkeit!!
Ihnen allen wünsche ich nach Gottes Willen Gesundheit und Gesundung, Erholung und wahre Freude! Es segnet Sie alle im Herrn
Ihr priesterlicher Freund
Hans Milch
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