Startseite Menü einblenden Übersicht: Rundbriefe 27.08.80 15.08.81 Drucken
Schild der actio spes unica

Meine lieben Freunde, Brüder und Schwestern in der actio spes unica!

 

Noch ist es Weihnachtszeit. "Die Finsternis ist im Schwinden begriffen, und schon leuchtet das wahre Licht!", wie uns der heilige Evangelist (1. Jo. 2,8) so unsagbar tröstlich und tief beruhigend versichert. Das milde Licht durchstrahlt den Raum der heiligen Mysterien und die Seelen der Einsamen, Treuen, Verlachten und Verlassenen. Es leuchtet im Leid derer, die das Unheil erkennen, welches in den Innenraum der Kirche eingebrochen ist. Es leuchtet in der Hoffnung der Unentwegten, die nicht aufgeben, obgleich sie mit unbestechlicher Klarheit erkennen, daß sich auf der Ebene der "Verantwortlichen", der "offiziellen Vertreter" der Kirche noch kein einziges Signal der wendeschaffenden Einsicht und Entschlossenheit wahrnehmen läßt. Das wunderbare Licht strahlt dennoch – überall, wo die heilige Messe in ihrer gottgewollten überlieferten Weise gefeiert wird, wo die Sakramente gespendet werden im Zeichen des ewigen Willens der ewigen Kirche, wo die geoffenbarte Wahrheit um der Wahrheit willen verkündet wird, wo sich Beter seufzend verhüllen im Kämmerlein ihrer Seele, um dort den Bräutigam Christus in Seiner stärkenden Zärtlichkeit und himmlisch-kosenden Kraft zu erfahren, wo sie sich finden im gemeinsamen Leid, im Schoße der von ihren Söhnen im Stich gelassenen Mutter, im gemeinsamen Gebet und in der gemeinsamen Zuversicht, daß die leidende, tränenvergießende himmlische Braut zugleich "die Siegerin in allen Schlachten Gottes ist".

Übrigens – leider können wenige nur scharf und klar denken. Das ist ein jahrhundertealter Mißstand: auf das unterscheidende Denken wurde kaum Wert gelegt. Aber das Licht ist auch erschienen, um Gedankenklarheit zu erwirken. Ausgerechnet das Organ der Menschenwürde, der denkende Geist, sollte von der Erlösung unbeachtet bleiben? Unmöglich! Christus ist gekommen, um unser Denken zu entfalten und zu erhöhen, und nur der Denkende vermag auf die Dauer den Fallstricken des bösen Feindes zu widerstehen. – Jüngst wähnte jemand, mir widersprechen zu sollen, weil ich geschrieben hatte: "Bis jetzt gibt es nur ein Zeichen der Wende – das sind wir mit der Allmacht des Vertrauens in Sein allmächtiges Erbarmen!" Aus dem ganzen Zusammenhang ist eindeutig zu erkennen, daß hier mit "Zeichen" gemeint war das, was sich in der Sphäre der bischöflichen Entschlüsse, Anordnungen und Befehle, auf der Ebene apostolischer Autorität wahrnehmen läßt. "O doch!", so schrieb mir der Betreffende sinngemäß, "es gibt ein Zeichen, das ist Maria in ihrer fürbittenden Allmacht! Sie ist es, nicht wir." Wem sagt man das? In der Tat ist SIE die Garantin unseres Sieges. Den sichtbaren Niederschlag findet Ihr erhabener, siegverheißener Einsatz bis zur Stunde jedoch nur in den Reihen der Getreuen, denen unverdientermaßen die Einsicht in das hereingebrochene Verderben und der Entschluß, nicht aufzugeben, geschenkt worden ist – und gerade auch dies durch ihre Fürbitte!

Dieses WIR, der einzige Lichtblick im Raum der sichtbaren Einsätze, ist zusammengefaßt in der erhabenen Gestalt des Erzbischofs Lefebvre, in dieser Wolfszeit die Verkörperung katholischer Wahrheitsfülle, katholischer Überlieferung und Unabdingbarkeit, katholischer Weisheit und katholischen Maßes.

Lesen Sie doch einmal im Mitteilungsblatt der Priesterbruderschaft St. Pius X. Nr. 25 vom Januar 1981 von Seite 3 bis Seite 9 die Ansprache des hochwürdigsten Erzbischofs anläßlich des 10. Jahrestages des Bestehens der Priesterbruderschaft! Hier erfahren Sie, was mir seit vielen Monaten ein erhabener Anblick ist: Wie in klarer Unterscheidung zwischen dem heiligen Boden der Kirche mit seinen gültigen Rechtsstrukturen einerseits und den antichristlich-modernistischen Besatzungsmächten, denen das Gros der Bischöfe erlegen ist, andererseits Msgr. Lefebvre versucht, die Priesterbruderschaft, diesen sicheren Hort des ewig Wahren, zusammen mit allen ihr assoziierten Gruppierungen, auch auf der Ebene des öffentlich und offiziell wahrnehmbaren auf den heiligen, von Besatzern überwucherten Boden zurückzuführen, zum wahren Eigentum aller, die nicht kapituliert haben. Tatsächlich befinden wir uns längst mitten im Raum der Kirche. Aber der Erzbischof versucht, diesen Tatbestand wieder mit der offiziell wahrnehmbaren Legalität in Übereinstimmung zu bringen, um wenigstens diesen Aspekt ihres Mißbrauchs zu bereinigen.

Wie er hier unermüdlich versucht und versucht, das Gottesgericht herbeizuführen, weil er weiß, daß wir mit der Gewalt der ewig vorgegebenen Wahrheit, durch die heilige und souveräne Darbringung des Opfers des Gottmenschen im offiziellen Raum der Kirche beweisen werden, wo Baal waltet und wo der Herr der Heerscharen, wie er hier mit Demut und gottgewolltem Mannesstolz, mit Klugheit und Offenheit, mit überwältigender Einheit von Sanftmut und prophetischer Gewalt, unerschütterlich und beharrlich, stets von der heiligen Aura himmlischer Einsamkeit umgeben und zugleich Schrecken einflößend wie ein uneinnehmbares Heer im Namen des Herrn den Machthabern entgegentritt und sie stets mit der Unhaltbarkeit ihrer Position konfrontiert, so daß sie ihm zum Teil doppelt grollen, weil und insoweit sie erfahren müssen, daß sie nichts für sich selbst zu buchen haben als ihre äußere, d.h. rein äußerliche und plumpe Macht!

In der Tat – für alle Wissenden ist der Erzbischof das Signal unseres katholischen Rechtes und unserer Hoffnung gegen alle Hoffnung!

Wie armselig und verachtenswert macht sich vor diesem Anblick aus all seiner zornigen Feinde üble Agitation, Verdrehung und Lüge! Da sind sie vereint, die Modernisten und Kirchenfeinde aller Art, die Extremisten in ihrer Unerleuchtetheit, die kleinen Kläffer, die von "Verrat" zu faseln wagen, wo nicht sie, sondern er alle Sicherheit aufs Spiel setzt, um den Verantwortlichen ins Angesicht zu widerstehen. Ich hatte erst vor, im Einzelnen einigen Schreibern der sogenannten "Einsicht" zu antworten. Einmal hatte ich Antwort gegeben, aber ich sehe ein, daß ich meine Zeit vergeude, wenn ich die federleicht wiegenden "Argumente" dieser Zeitschrift – an metallene Wände der Böswilligkeit rennend – zu widerlegen mich anschicke. Selbst der große Meister, Herr Lauth, wurde gegen mich bemüht, und ich hätte nie gedacht, daß sich dieser Mann so verbilligen und sich eine solche Fülle von Blößen und Schwachheiten zulegen könnte. – Auf der anderen Seite erheben sich die sogenannten "Konservativen" gegen den Athanasius unserer Zeit, z.B. der Bischof von Regensburg, der sich nicht entblödet, die Unwahrheit zu verbreiten, unser Erzbischof habe sich den Erwerb des Hauses in Zaitzkofen "auf betrügerische Weise erschlichen". Laßt uns an dieser trüb gemischten Phalanx – wenngleich für die Einzelnen inständig betend – vorübergehen!

Lassen Sie mich noch auf eine verbreitete Torheit zu sprechen kommen: "Ein wahrer Katholik ist immer für den Heiligen Vater. Wie können Sie nur gegen ihn sein, zumal er in so großartiger Weise Grundlehren unseres Glaubens und unserer Moral wieder einschärft! Wir müssen ihm treu zur Seite stehn, damit er sein Werk der Erneuerung vollenden kann!"

Zunächst einmal: In Begeisterung für das Papsttum kann mich wahrlich kaum jemand erreichen, niemand übertreffen. Was nun diesen unseren Papst anbetrifft, so sagt er zwar vieles Fällige und erfrischend Richtige. Aber – bis jetzt jedenfalls – behandelt er die Symptome, d.h. die Krankheits-Erscheinungen, aber noch lange nicht die Krankheit in sich. Es ist nun mal so, und ich kann wahrlich nichts dafür, daß es so ist. Gerade weil ich so sehr für das Papsttum bin, leide ich um so mehr unter dem Träger des Petrusamtes, der dieses Amt nicht – oder noch nicht – in seinem Kerne wahrnimmt. Nun beschwichtigen sich sehr viele mit der Verstellung, er müsse erst einmal die Herzen der Menschen gewinnen, um dann Schritt für Schritt den Modernismus abzuschaffen. Niemand wäre froher als ich, wenn dies zuträfe! Wenn er eines Tages hervorträte und den Schlag führen würde – denn ein Schlag muß es logischerweise sein! "Schritt für Schritt" ist Unsinn im Zusammenhang mit der teuflischen Ideologie, um die es geht. Die gilt entweder, oder sie gilt nicht. Und der Papst muß eines Tages sagen, daß sie nicht gilt. Mag sein, daß er erst einmal zuwartet, obgleich ich es für mehr als unwahrscheinlich halte. Aber ich sehne mich durchaus danach, von den Tatsachen widerlegt zu werden. Ich frage mich, wie es ein Träger des Petrusamtes, der seinem Herzen nach Papst ist, aushalten kann, solche ordinären Inszenierungen aktiv mitzuerleben, wie sie zum Beispiel bei der widerlichen Gewerkschaftsveranstaltung in Mainz-Finthen zu sehen war. Vielleicht liegt da bei mir ein Mangel an psychologischem Verständnis vor. Sei's, wie es sei – er wird sich erst als der erweisen, auf den wir gewartet haben, wenn er sagt: "Ein 'Dialog' zwischen Kirche und Welt ist unmöglich. Die Kirche hat in nichts einen 'Beitrag' zu leisten, sondern in allem den Ausschlag zu geben. Wir sind nicht auf der Suche nach der Wahrheit, sondern als Kirche im Besitze der Wahrheit, in der wir suchen. Wir können nicht 'auf dem Weg' zu Gott sein, sondern müssen uns dem gegenwärtigen, Sich opfernden und geopferten GOTT stellen, zu IHM Ja sagen, um gerettet zu werden, oder NEIN sagen, um verdammt zu werden. Der gekreuzigte GOTT hat das Felsenamt gegründet als Inbegriff des Absolutheitsanspruches, auf daß der Welt gesagt werde: mit der 'Suche nach der Wahrheit' ist es zu Ende. Es bleibt kein Beliebigkeitsspielraum für eure Unverbindlichkeit; es gibt keine dritte Wahl! Oder wähnt ihr, Gott stürzte Sich in dieses schauererregende Unternehmen, das den Juden sich dartut als verbrecherischer Wahn, den Heiden als ein Irrsinn, um es dann für gleichgültig zu halten, ob und was man glaubt, bzw. es für unwichtig zu halten, ob es als die absolute Wahrheit bekannt wird oder nicht!? Wir kommen nicht, um zu diskutieren, sondern um euch vor die Wahl zu stellen. Sagt ihr nein, so gehen wir und schütteln noch den Staub eurer Stadt von unseren Schuhen' (Markus, 6,11). Die katholische Kirche ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch diese Kirche. Und es gibt nur eine Oekumene, das ist die eine, heilige, katholische und apostolische römische Kirche; und es gibt nur eine Wiedervereinigung, das ist die Wiedervereinigung der getrennten Brüder mit der katholischen Kirche, welche ist die Einheit, welche dasselbe ist wie die Wahrheit!" – Dann wird die Welt in Haß gegen diese unsere Kirche entbrennen, und dann werden wir tief beruhigt sein können: das ist nun wieder wirklich unsere katholische Kirche! Gott sei Dank, uns haßt wieder die Welt! –

Nun kommen die Leute mit den leisen Sohlen, bringen ihre Lateinkenntnisse auf den Tisch und sagen: "Fortiter in re, suaviter in modo!" Das heißt: "Sei stark in der Sache, aber milde in der Art und Weise!" Eine Regel für Diplomaten. Aber Christus ist kein Diplomat. Man lese Seine Reden vor den Juden (Jo 8-10) und all Seine Reden! Ständige Verstöße gegen das "Fortiter in re, suaviter in modo!"!! Vielmehr tiefe Bestätigungen des Wortes des greisen Simeon: 'Dieser ist gesetzt zum Falle und zur Auferstehung vieler in Israel und zum Zeichen, dem man widersprechen wird!" (Lukas, 2,34)

Nachdem – man beachte: nachdem der Papst DIES gesagt haben wird, werden alle anderen Wahrheiten durchschlagen und einleuchten: Die Einzelbeichte, die Überlieferung, die einzelnen Dogmen, der Zölibat, die Priesterkleidung, die Sexualmoral usw. usw. Ohne diesen Hintergrund wäre dies alles und ist dies alles entschieden zu wenig!! – Aber – meine lieben Brüder und Schwestern, wir wissen ja: eines Tages wird es wieder gesagt werden! Wenn nicht von diesem Papst, dann vom nächsten! Daß die Wende kommen wird – in nicht unabsehbarer Zeit – ist absolut gewiß!!

Weiter: Sie wissen, daß ich Ihnen versprochen hatte, aufgrund der Mitteilungen, Korrekturen, Zusätze u.s.w. die mir zugegangen sind, alsbald eine neue Liste der Meßzentren zu erstellen und Ihnen zuzuleiten. Ich muß Ihnen nun leider erklären, daß ich nicht imstande bin, mein Versprechen einzuhalten. Innerhalb und zwischen manchen Meßzentren ist ein solches Gewimmel von Zuträgereien, Mißverständnissen, Mißtrauen und Vorwürfen, daß ich mich hüte, meine Hand in dieses Wespennest zu stecken. Dieser bedauerliche Zustand hat sich aus so manchen Briefen ergeben, die ich erhalten habe, und Telefonanrufen: "Wie können Sie, wie können Sie nicht etc. etc.!" Ich selbst bedaure sehr, daß ich dadurch so manchem eine nur allzu verständlicherweise erwartete Hilfe nicht geben kann. Ich weiß auch, daß ich viele in sich saubere, von treuen Katholiken in Selbstaufopferung geführte Meßzentren nicht zu nennen vermag. Aber wo soll ich die Grenzen ziehen? Es gibt Zentren, in denen gegen Erzbischof Lefebvre auf "Teufel komm heraus" gehetzt wird – die Toren begreifen nicht einmal, daß sie ihre eigene Existenz (als treugebliebene Gruppen) mindestens indirekt nur dem Erzbischof verdanken! – und mir ist nicht zuzumuten, daß ich im deutschsprachigen Raum herumreise und die Zentren inspiziere, wozu mir selbstverständlich auch jedes Recht fehlt.

Also: Mein Meßzentrum kennen Sie ja, und um sicher zu gehen, wo die reine katholische Lehre waltet, fragen Sie an entweder im Priesterseminar Herz Jesu Zaitzkofen, oder in St. Maria zu den Engeln, Saarbrücken. Am besten bestellen sie das Mitteilungsblatt der Priesterbruderschaft St. Pius X. für den deutschen Sprachraum. Dort finden Sie die solideste Garantie für das Vertretbare und Annehmbare. Sie werden vielleicht fragen, warum in diesem Mitteilungsblatt nicht auch das Hattersheimer Meßzentrum genannt wird; aber da muß ich die dort Verantwortlichen absolut in Schutz nehmen. Sie wissen zwar mit totaler Sicherheit, daß mein Zentrum mit der Priesterbruderschaft assoziiert ist. Aber sie müßten bei Nennung dieses Zentrums damit rechnen, daß sie ebenfalls vorwurfsvolle Anrufe erhalten: "Warum haben Sie unser Zentrum nicht genannt usw.?!" Es ist klar, daß sich die Priesterbruderschaft nur auf die incorporierten Zentren bei der Aufzählung beschränken kann und die assoziierten auslassen muß. –

Es wäre vieles anders, wenn nicht auch auf vielen der Getreuen die jahrhundertealte Hypothek der geistig-geistlichen Unterernährung lasten würde! Wie ich schon des öfteren schrieb, hat man – beginnend schon im Mittelalter – zum großen Schaden der Seelsorge Theologie und Seelsorge auseinandergerissen: die Theologie den Professoren, die Seelsorge den "einfachen" Priestern. Daraus ergab sich eine entsetzliche – von Ausnahmen abgesehen – Verkümmerung der Verkündigung. Es wurde nicht berücksichtigt, daß das Schulwissen nur der erste schwache Schubser sein soll für das eigentliche religiöse Tiefenwissen, das nach Gottes Willen wahrlich nicht dem Klerus vorbehalten sein soll. Dadurch kam es weiter, daß der Bereich der 'unteren' Seelsorge von so manchen unerleuchteten Gepflogenheiten angefüllt wurde, von geistlosen und geistfremden Sentimentalitäten – unverantwortbar weit entfernt vom wahren Interesse für Inhalte. Daraus ergibt sich des kleinkarierte Herumfuchteln in den Bereichen der 'anderen Leute', die Ohrenbläsereien, Urteile und Verurteilungen – eben aus Mangel an sonstigen Interessen und Kenntnissen. Die hohe Ebene der Gespräche pflegt um Gedanken zu kreisen, die mittlere um wesentliche Ereignisse, die unterste, meist menschenunwürdige, sinnlose und zeitvergeudende um Personen. —

 

Nun lassen Sie mich zum nächsten spes-unica-Sonntag kommen! Zunächst, damit ich es nicht vergesse, die spes-unica-Sonntage in diesem Jahr: 15. März, 31. Mai, 13. September, 13. Dezember. Sowohl nach Kundgebungen als auch nach spes-unica-Sonntagen geschah es hin und wieder, daß Leute in einer gewissen Enttäuschung meinten: "Das war doch gar nicht so hart, wie sie angekündigt hatten. Das war doch gar keine scharfe Abrechnung!" Nach dem letzten spes-unica-Sonntag meinte ein Reporter, ich hätte "das Predigt-Thema geändert"; eine Zeitung ging davon aus, daß ich "aus Rücksicht auf des Erzbischofs Verhandlungen in Rom so 'moderat' (d.h. 'gemäßigt') geredet hätte". Es ist erstaunlich, wie wenige auf die Inhalte achten!! Konnte es eine schärfere Abrechnung geben als 1977 in Wiesbaden?! Konnte dem Träger des Petrusamtes deutlicher der Spiegel vor seine Augen gehalten werden als in meiner Predigt: "Wenn wirklich der Papst gekommen wäre"?! Nun – ich bin entschlossen, das nächste Mal so zu predigen und zu reden, daß alles Gesagte und Gemeinte unmittelbar und suggestiv und durchsichtig zur Wirkung gelangt und nichts überhört werden kann! Sie können sich darauf verlassen!! Diesmal wird wirklich und für jeden verständlich Fraktur geredet werden!!

Kommen Sie also bitte zum spes-unica-Sonntag am 2. Fastensonntag 1981, dem 15. März nach Mainz in den Eltzer Hof, Bauhofstraße, Eingang Mittlerer Bleiche. Wer körperlich wird anwesend sein können, möge bitte kommen!!!

Die feindlichen Besatzer und Machthaber im Innenraum der Kirche sollen es erfahren, daß sie im ihnen eigensten Kalkül, im Kalkül von Zahl und Masse, geschlagen werden!!! (Übrigens – nicht die Bischöfe sind die Besatzer, sondern sie sind selbst Besetzte und Quislinge. – Wer mit dem Papste redet, ist noch lange kein Quisling – ein törichter Artikelschreiber hatte vor einiger Zeit diesen Ausdruck von mir übernommen und falsch angewendet. Und noch eins: Es gibt viel Unwichtiges in der Welt. Zum Allerunwichtigsten gehören Sympathie und Antipathie.) Wer körperlich nicht dabei sein können wird, möge es im Geiste sein!

Segen in Fülle Ihnen allen!! Ihr

 

Hans Milch