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Sonntagsbrief vom 11. Dezember 1983

Meine lieben Brüder und Schwestern!

 

Maria – ohne Erbsünde empfangen!

Daher ganz ohne Sünde – der einzige Mensch, der ohne läßliche Sünde gelebt hat. Wie kann man sich das vorstellen? Ganz rein, ihre Seele leuchtend im unvorstellbaren Glanze des göttlichen Lebens – ohne einen sündhaften Gedanken, ohne Neid, ohne Eifersucht, ohne jeglichen Egoismus, ohne Ungeduld, ohne Gebetszerstreuung, ohne Unterlaß in der Hingabe an den einzigen Gott! Also die schlechthin Fromme!

Was heißt "fromm"? Es ist nichts anderes als gut. Und was ist gut? Das dem Wesen Gemäße, der Würde des Menschen und seinem Auftrag Entsprechende, eben das, was frommt. Was dem Wesen und der Würde des Menschen gemäß ist, das ist angenehm. Fromm – gut – angenehm: drei Worte für einen Begriff.

Angenehm, also das vom Eigentlichen, vom Sein, vom Wesen Angenommene, vom magnetischen Wesen Angezogene.

Der angenehme, wahrhaft fromme Mensch begegnet jedem, jedem Menschen ohne Vorbehalt, ohne Befremden, ohne Betretensein, ohne erhobenen Zeigefinger, so daß jeder, auch der schrecklichste und gemeinste Sünder, sich herantraut, Rat erbittend, fragend, Trost suchend; denn die Ärmsten dar Armen sind die Menschen, deren innere Sündhaftigkeit, eben das, was in jedem von den Folgen der Erbschuld Belasteten brodelt, zum Vorschein gekommen ist. Maria war in  unaufdringlicher und unauffälliger Hingabe einfach da für GOTT, für DEN  Menschen. "Hier ist gut sein!" – das war der erwärmende Eindruck des Menschen, dem das Glück ihrer Nähe zuteil ward! Wahre Frömmigkeit ist unauffällige, einfühlende, glühende Liebe! LICHT! –

 

Herzlichst – Ihr Pfarrer Hans Milch.

Schlüsselbegriffe ?
 
Unbefleckte Empfängnis
   
Erbsünde
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