Startseite Menü einblenden Übersicht: Sonntagsbriefe 14.12.80 25.01.81 Drucken
Schild der actio spes unica

Meine lieben Brüder und Schwestern!

 

In dieser Woche, am Dienstag, feiern wir die Epiphanie unseres Herrn, den Aufstrahl Seiner Herrlichkeit auf unserer Erde, im Raume dessen, was wir sehen, hören, wahrnehmen können. – Wenn GOTT selbst kommt, dann ist es der neue und ewige Bund, das Endgültige: "Das Leben ist erschienen!", beschwört der heilige Evangelist Johannes in seinem 1. Brief. Und an weiterer Stelle sagt er: "Das ist der Antichrist, welcher leugnet, daß Jesus im Fleische kam!"

Alle, welche sich mit verbissener Bösartigkeit daran krallen, daß "wir noch auf dem Wege sind", daß wir "gemeinsam die Wahrheit 'suchen' müßten", all diese leugnen eben damit, daß Jesus im Fleische kam. Im Fleische – das heißt: ganz massiv, unentrinnbar konkret, jetzig, hiesig, feststellbar, ER SELBST, unwiderruflich, unumgänglich. Im Fleische – das heißt: Er ist da! Die 'Suche' erübrigt sich. Es ist die Zeit der Vollendung angebrochen, dar Erfüllung, des Unüberbietbaren und Endgültigen. Nun dürfen wir in der geschenkten und erkannten Wahrheit forschen, um stets neue Bestätigungen des ein für allemal Erkannten zu gewinnen. – 'Auf dem Weg' sein – das ist die eingeflüsterte List des Vaters der Lüge. Wer 'auf dem Weg' ist, hat einen Vorläufigkeits-Spielraum eigener Beliebigkeit, ist nicht festgelegt, hat die  Erde  als  Tummelfeld  seiner Willkür noch zur Verfügung. Wir kennen das nationalsozialistische Tiefengewäsch vom "arteignen Weg", vom "nordischen Gottsuchertum". Wo es niemals einen Weg des Menschen zu Gott geben kann (da Gott unendlich weit von Seiner Schöpfung wesenhaft entfernt ist), sondern nur Gottes zum Menschen.

Systeme innerweltlichen Anspruchs können nur das religiöse 'Suchen' dulden, weil religiöse Endgültigkeit ihre Widerrechtlichkeit  offenbaren muß. Systeme innerweltlichen Anspruchs, innerweltlicher Sinnverheißung und des Versprechens menschlich-allgemeinen Fortschritts können der Religion nur bestimmte Funktionen innerhalb ihres Rahmens zu-weisen und in ihr nur einen 'Beitrag' anerkennen. Die Religion der Erscheinung Gottes im Fleische ist durch und durch dazu angetan, den HASS der Welt zu wecken. Sie widerspricht ins Angesicht aller Hoffnung auf kollektiven Fortschritt der Humanität; sie widerspricht ins Angesicht aller Unverbindlichkeit erlognen 'Suchens' und erlogner Brüderei (Stefan Georges Bezeichnung); sie widerspricht ins Angesicht allem Anspruch auf Solidarität und Einschaltung und Gleichschaltung. – Die Religion der Erscheinung Gottes im Fleische, mein lieber Bruder, ist DEINE einzige Chance, DICH zu finden. Es ist die Religion der Erlösung des Menschen in Gott.

Der Mensch – das ist keine Zahl, keine Masse, keine Gruppe, keine Gesellschaft, keine Klasse, keine Rasse, keine "Volksgemeinschaft", auch keine "Menschheitsfamilie". Der Mensch – das bist DU!

Um dies zu offenbaren, zu bestätigen, zu ermöglichen – dazu ist Gott im Fleische erschienen!

DEIN Glück!

 

Von Herzen grüßt Dich  Dein priesterlicher Freund Hans Milch.