Schild der actio spes unica
actio spes unica Pfarrer Milch St. Athanasius Bildungswerk Aktuell

Das Herbeihoffen der Wende

Diesen Zustand vor Augen arbeitet die actio spes unica auf die Wende in der katholischen Kirche hin, die darin besteht, daß der oberste Hirte der Kirche in einem einzigen Akt die progressistischen Irrlehren verurteilt.

Daß die Wende kommt, steht aufgrund der Verheißung Christi, daß die Pforten der Hölle die Kirche nicht überwinden werden, zweifelsfrei fest. Ziel der actio spes unica ist jedoch, das Kommen der Wende zu beschleunigen.

"Wir bilden eine Phalanx der Hoffnung und des Gebetes und des Bekenntnisses; und aus unserer Christusvereinigung im Zeichen der Hoffnung gegen alle Hoffnung entsteht dann kraft des Hl. Geistes die Erfüllung."

Die geistige Wende

Dabei kann es nicht Absicht der actio spes unica sein, die katholische Kirche in ihren Zustand unmittelbar vor dem "Konzil" zu restaurieren, in dem der Glaube der meisten Menschen bereits auf eine Ansammlung von moralischen Verhaltensweisen reduziert war. Denn nur dieser ausgehöhlte, auswendig gelernte Glaube in Verbindung mit einem falschen Gehorsamsbegriff ermöglichten den Kirchenzerstörern, ihr Werk weltweit derart widerstandslos durchzusetzen.

Nach Pfarrer Milchs Auffassung war dies das Ergebnis eines jahrhundertelangen Prozesses, der mit einer im Spätmittelalter einsetzenden Trennung von Theologie und Seelsorge begann. Die daraus resultierende Unterordnung der Seelsorge unter die Theologie und die damit einhergehende Geringschätzung der Seelsorger bewirkte im Laufe der Jahrhunderte eine immer armseliger werdende Verkündigung – eine, von Ausnahmen abgesehen, grassierende geistige Unterernährung der Gläubigen, getragen von der Bemühung, die einfachen "Leutchen" nicht zu überfordern.

"Jahrhundertelang war die Seelsorge – von Ausnahmen abgesehen – geprägt von Engstirnigkeit und Pharisäismus, Moralismus. Und in einer katholischen Gemeinde zu leben, war jahrhundertelang ganz und gar keine Quelle freudigen Erlösungsbewußtseins. Die Menschen waren geduckt und standen unter der Knute des allherrschenden Herrn Pastor. – Nun wähnten viele 1962: Hah, endlich kommt der Geist des Christus, der wahre gottmenschliche Geist in die Kirche hinein. Auf dem Vehikel dieser Illusion ritt frisch, fröhlich Satan in den Innenraum der Kirche und zerstörte die Quelle der Erlösung, die Inhalte des Glaubens."

Deshalb ist die Förderung des geistigen Anspruchs, eine geistige Priesterausbildung mit dem Ziel, die Gläubigen immer tiefer in die göttliche Wahrheit einzutauchen und so zu wahrhaft mündigen Christen zu machen, ein zentrales Anliegen der actio spes unica.

"Alte Kleinkariertheit, falscher Muff, Armseligkeit der Verkündigung, Anspruchslosigkeit im Denken und im Wollen – das müssen wir von uns abstreifen und annehmen den unbedingten Willen zu hören und mehr zu wissen. Da erst beginnt der Christ in seiner Mündigkeit."

Die Hoffnung gegen alle Hoffnung

Die actio spes unica gibt sich dabei keinen realitätsfernen Illusionen hin: Natürlich ist die Wende zur Zeit nach menschlichem Ermessen völlig unvorstellbar, und Pfarrer Milch warnte immer wieder eindringlich vor einem falschen Optimismus aufgrund sporadischer konservativer Äußerungen seitens der offiziellen Kirche. Wir orientieren uns aber nicht an menschlichen Kategorien und fahren daher, den Abgrund vor Augen, im Vertrauen auf die Kraft Gottes fort, die Wende herbeizuhoffen – in einer Hoffnung gegen alle Hoffnung.

Diese Hoffnung gibt der actio spes unica (die "einzige Hoffnung") ihren Namen, er ist der Kreuzwegliturgie ("ave crux vere, spes unica") entnommen.

"Das ist unsere Aufgabe, die uns bindet: Wir sind zum Exorzismus berufen, wir sind – du und ich – die Exorzisten unserer Zeit, betend uns stemmend, mit einer Hoffnung, die in den Augen der Welt verrückt ist, hoffen, in heiligem Wahnsinn hoffen, gegen alle Wahrscheinlichkeit hoffen. Und selbst wenn, was ich keinen Augenblick für möglich halte, es noch viele Jahrzehnte dauern sollte und bis zum Ende dauern sollte, müßten wir zusammenbleiben. Kein Kompromiß, keine kleinen Finger, keine Flötentöne, keine Zugeständnisse, keine Konzessionen, keine Versprechungen können uns von dem abhalten, von der Position, wo wir hier stehen."
TEXT Pfarrer Hans Milch: Rundbrief vom 21. Januar 1981
TEXT Pfarrer Hans Milch: Rundbrief vom 21. Oktober 1983
TEXT Pfarrer Hans Milch: Rundbrief vom 21. Dezember 1984
TEXT Pfarrer Hans Milch: Rundbrief vom 15. Januar 1979
CD Pfarrer Hans Milch: Fasten - Almosen - Gebet
CD Pfarrer Hans Milch: Weihe und Übereignung
CD Pfarrer Hans Milch: Nach der Wende
CD Pfarrer Hans Milch: Vom Tribunal des Geistes aus
CD Pfarrer Hans Milch: Predigt zum 18. Sonntag nach Pfingsten 1984
TEXT Pfarrer Hans Milch: Predigt zum 1. Advent 1984
TEXT Pfarrer Hans Milch: Predigt zum 20. Sonntag nach Pfingsten (Kirchweih) 1984
TEXT Pfarrer Hans Milch: Predigt zum Fest der allerheiligsten Dreifaltigkeit 1987
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